geändert am 28.06.2013 14:56:03 geändert am 28.06.2013 14:58:48 geändert am 28.06.2013 14:59:56 geändert am 28.06.2013 15:02:09 geändert am 28.06.2013 15:07:47
Eine insgesamt lobenswerte Initiative. Aber: Wie kann sich denn der Sprecher des Sozialministeriums so kurz nach der Geburt der betreffenden Kinder schon sicher sein, welche 'Geschlechts'identität sie alle haben (werden) und dass es sich bei den so geborenen Kindern ausschließlich um "Mädchen" bzw. "Jungen" handelt? Hat er sie gefragt? Kann er hellsehen?
Ist ihm dies nicht bekannt?: "Das Bundesverfassungsgericht hat in seiner Entscheidung vom 11. Oktober 1978 (1 BvR 16/72) darauf verwiesen, dass Art 1. GG die Würde des Menschen schützt, wie er sich in seiner Individualität selbst begreift und seiner selbst bewusst wird. Das BVerfG stellte weiterhin fest: „Die Frage, welchem Geschlecht sich ein Mensch zugehörig empfindet, betrifft … seinen Sexualbereich, den das Grundgesetz als Teil der Privatsphäre unter den verfassungsrechtlichen Schutz der Art. 2 Abs. 1 i.V. mit Art. 1 Abs. 1 GG gestellt hat. Jedermann kann … von den staatlichen Organen die Achtung dieses Bereichs verlangen. Das schließt die Pflicht ein, die individuelle Entscheidung eines Menschen über seine Geschlechtszugehörigkeit zu respektieren“ (BVerfG, Beschluss vom 15. August 1996 – 2 BvR 1833/95)." (nachlesbar z.B. hier: http://www.tsgreform.de/)
Und bei 500 Kindern sind - auch aus rein biologistischer Sicht - so und so sicher ein paar Inter*kinder dabei.
Sollen all diese Menschen weiterhin hartnäckig wegignoriert werden - nur weil es sie aus Sicht mancher Leute nicht geben >dürfte< und weil alles, was nicht eundeutig als "Mädchen" oder "Junge" einzuordnen ist, aus Sicht dieser Leute nur eine pathologische 'Abweichung' vom 'eigentlichen Geschlecht' sein kann? Wie lange leidet die Medizin denn schon unter dem Zwang, Menschen, die von den biologistischen 'Normal'vorstellungen der sogenannten Schulmedizin 'abweichen', konsequent zu pathologisieren? Auf genau welchen (Velust-)Ängsten basiert denn dieser Pathologisierungs-Zwang der betreffenden Leute?
Der vielleicht nicht ganz ernst gemeinte Kommentar von cattac13 übersieht, dass neugeborene vermutlich noch gar keine so ausgeprägten Vorstellungen zu ihrer sexuellen Identität und etwaigen intersexuellen Neigungen ausgebildet haben ;-)