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Avatar #106067
am Montag, 27. Januar 2014 um 20:22

Fundierte Meinungsbildung - offene Kontroversen bleiben!

Kommentar zum Print-Artikel
Neuregelung der Sterbehilfe: Kein Geschäft mit der Angst
aus Dtsch Arztebl 2014; 111(3) vom Freitag, 17. Januar 2014
Kaum ein Thema polarisiert derart emotional und intellektuell, wie das Thema Selbsttötung, aktive/passive/organisierte/private Sterbehilfe, (ärztlich-)assistierter Suizid, Autonomieverlust, Selbstbestimmungsrecht und die problematische Gratwanderung zum strafbaren Töten auf Verlangen nach § 216 StGB.

Da repräsentative Umfrageergebnisse u n a b h ä n g i g von jeweiligen Auftraggebern und Interessenlagen, von den sozialwissenschaftlichen Sichtweisen und moralisch-ethischen Grundeinstellungen der Befragten bzw. Interviewer i m m e r fiktional auf die unbestimmbare Zukunft gerichtet sind, kommen die eigentlich Betroffenen zu kurz.

Terminal Kranke, depressiv-suizidal Gefährdete und Schmerzkranke, Stuporöse oder Komatöse im Finalstadium können zu ihrem Wunsch nach Sterbehilfe und Behandlungsabbruch ebenso wenig befragt werden, wie potenzielle Organspender mit noch zu überprüfenden Hirntodkriterien auf Intensivstationen für kommunikative Entscheidungsfindungen n i c h t mehr erreicht werden können. D e s h a l b gibt es den Organspendeausweis und vorformulierte Patientenverfügungen, Vorsorgevollmachten und Betreuungserklärungen.

Dass es häufig bei Befragungen zum Thema Sterbehilfe im Subtext eher um "Sterben light", "Schöner Sterben", Wunsch nach Entlastung durch aktives Handeln Dritter bei der angstbesetzten Situation des terminalen Autonomieverlustes, Delegation von Verantwortung und Externalisierung geht, wird mit folgenden Zitaten deutlich:
„Absolute Selbstbestimmung“; der „palliative Notausgang“; „das Recht, mit einem durch die Krankenkassen bezahlten Medikamentencocktail aus dem Leben zu gehen, wann immer ein Mensch dies möchte, sei er alt oder jung, krank oder gesund“; „trotz Hospiz und medizinischer Sterbebegleitung Selbst bestimmt aus dem Leben scheiden“. Menschen „müssen sich frei dafür entscheiden können“, sie seien „bei professionellen Sterbebegleitern besser aufgehoben“? „Ich möchte, wenn immer es möglich ist, bei mir zu Hause, wo ich gelebt habe und glücklich war, einen Cocktail einnehmen, der gut schmeckt und mich dann sanft einschlafen lässt.“

Das neue Paradigma „Ich sterbe, wann i c h will“ hat m. E. zwei Seiten: Die Profanisierung des Lebensendes, der Vergänglichkeit und des "Vanitas"-Motivs bei gleichzeitiger kultureller Überhöhung eines individualisierten Selbstbestimmungsrechts. Und um diese persönlichen Ansprüche durchzusetzen, werden ärztliche oder nicht-ärztliche, spezialisierte und professionell bzw. kommerziell qualifizierte Sterbebegleiter als Thanatologen gefordert?

Einzelheiten vgl. –
http://www.springermedizin.de/aktive-oder-passive-sterbehilfe--ein-luxusproblem/4927976.html

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Avatar #645735
am Dienstag, 28. Januar 2014 um 18:42

Sterbewunsch des Theologen Hans Küng

Wenn sich ein Theologe wie Hans Küng dem Wunsch nach Sterbehilfe im Alter von 85 Jahren verschrieben hat, frage ich mich was das für eine Theologie sein soll, die er vertritt.
Ist das die Theologie des sanften Todes ohne Gott?
Ist das ein Hilferuf gegen Medizin, welche möglicher weise nicht den Wünschen des Sterbewilligen auf Gesundheit entspricht?
Ein Theologe wie Hans Küng ist bereit sich einer Sterbehilfeorganisation „Exit“ anzuvertrauen, statt Gott.
Lieber Herr Küng: Gott ist Gott der Lebenden und nicht der Toten.
Sterbehilfe ist nicht Lebenshilfe, sondern Anmaßung an Gottes Stelle zu sitzen und für ihn zu entscheiden.
Link: http://www.quantenhomöopathie.de/?p=1061

Avatar #680933
am Mittwoch, 5. März 2014 um 16:11

Freier Wille von Gott gegeben?

Ich habe ihn im Spiegel so verstanden, dass er sich von Gott mit einem freien Willen ausgestattet sieht, mit dem er auf freie Entscheidungen treffen kann - das finde ich plausibel. In einem anderen Interview hat er auch eine sehr lebendige Vision vom Leben nach dem Tod beschrieben - vielleicht muss man diese Perspektive berücksichtigen.

Interview (Absatz am Ende): http://www.gezeitenwende.org/2014/02/hans-kueng-interview-dimension-unendlich/

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