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Avatar #99598
am Donnerstag, 21. Mai 2015 um 14:48

Antwort an EEBO

Ich hatte lediglich die Behauptung und Forderung bestimmter führender Ärzte kritisiert, die sich das Exklusivrecht für DSiagnose und Therapie zuschreiben wollen.

Eine Diskussion darüber, ob Heilpraktiker in das GKV-System „eingeschleust” werden sollten, habe ich nie anzetteln wollen, denn dieses Thema stellt sich grundsätzlich nicht: Die meisten Heilpraktiker (und ich ebenfalls) möchten mit dem GKV-System nichts zu tun haben. Die Vorgaben des GKV-Systems mitsamt SGB-V usw. führen fast zwangsläufig zu den Fehlentwicklungen Missständen, die wir heute beobachten:

Enorme Geldmittel verschwinden nutzlos in den Taschen eines aufgeblähten Funktionärs- und Verwaltungsapparats.

Die creativ-therapeutische Arbeit wird erstickt und unsinnigen, ineffizienten QM-Systemen und Verwaltungs- / Abrechnungsaufwand.

Unsäglich aufwendige Regelungen zur Budgetierung, Fallpauschalierung, Deckelung von Mitteln machen den Therapie-Alltag zur Qual.

Und gerade im Bereich Psychotherapie wird die „Lehrmeinung” in den Fachbüchern und die Festlegung in Leitlininen massiv von der Pharma-Industrie korrumpiert. Die unseligen intensiven Verbindungen zwischen DGPPN, Universitätskliniken und deren Drittmittel-Finanzierung sowie der Politik lassen das Ausmaß der Korruption erahnen!

Ich müsste wirklich verrückt sein, wenn ich mich als Heilpraktiker dafür engagieren würde, um in diesen Sumpf einbezogen zu werden!!!

Schade finde ich, dass Sie (EEBO) zusätzlich in die Diskussion unnötige und unsachliche Seitenhiebe glauben einfügen müssen:
Dass es den Beruf des Heilpraktiker so nur in Deutschland gibt, ist historisch bedingt, sagt aber nichts über die Qualität der Berufszugehörigen aus. Sie stellen dies aber so dar!
Zudem ist diese Behauptung unrichtig, denn naturheilkundliche Heilpraktiker dürfen sehr wohl in vielen Schweizer Kantzonen arbeiten.

Das „herzliche Gelächter” über die Qualität oder das Anspruchsniveau einer Heilpraktikerprüfung dürfte Ihnen vergehen, wenn Sie mal eine mündliche Prüfung mitgemacht haben! Die schriftliche Prüfung mit MultipleChoice-Fragen dient doch lediglich dazu, untaugliche Kandidaten von der mündlichen Prüfung fern zu halten.

Die Argumentation von Aura und Globuli entspricht Bildzeitungsniveau. Haben Sie das nötig? Ist Ihnen unbekannt, dass es zahlreiche wirklich wirkungsstarke Verfahren gibt, die sogar auch von Allgemeinmediziniern mit naturheilkundlicher Zusatzausbildung praktiziert werden? Z.B. Akupunktur, Akupressur, Darmsanierung und Vieles mehr. Verunglimpfen Sie mit Ihren Äußerungen dann nicht auch Ihre ärztlichen Kollegen, die auch naturheilkundlich arbeiten?

Ebenfalls übersehen Sie bereitwillig, dass jeder Heilpraktiker ausgiebig Differentialdiagnostik beherrschen muss und wissen muss, wann er eine ärztliche somatische Abklärung anfordern muss. In diesen Fällen ist tatsächlich der approbierte Kollege gefragt. Aber dies ist doch kein Qualitätsmangel speziell bei Heilpraktikern! Jeder approbierte Kollege (Psychotherapeut) ist ebenso dazu verpflichtet, je nach Beschwerdebild eine medizinische Abklärung zur Differentialdiagnostik zu veranlassen, ehe er zu therapieren beginnt. Warum fiel es Ihnen leicht, in Ihrem Beitrag so zu tun, als ob diese Diagnostik von Heilpraktikern nicht praktiziert würde?

Und dass Heilpraktiker dem gleichen Patientenrechtegesetz und der gleichen Sorgfaltspflicht und vielen anderen Vorgaben in gleicher Weise unterliegen, wie ärztliche / approbierte Kollegen, und daher unter vielem Anderen auch eine einwandfreie Dokumentation führen müssen lassen Sie ebenfalls außen vor. Warum? Um abzulästern?

Das Beste zum Schluss:
Wenn ich die glaubhaft nachvollziehbaren Aussagen meiner bisherigen Klienten heranziehe, in denen sie über krasseste Therapiefehler approbierter Kollegen einschließlich der Zustände in Kliniken berichten, dann gehört zahlreichen approbierten Kollegen schlichtweg die Zulassung entzogen!!! – Beispiele gefällig?

2 Jahre lang maximal-dosiertes Citalopram ohne jegliche Ziwschenkontrollen von Blutbild und ohne jegliche Gespräche verordnet.

3 Jahre lang dto jedoch Verordnung von Risperidon, was zudem in diesem Fall kontraindiziert war.

1,5 Jahre lang Verordnung von Tavor, ohne jegliche Zwischenkontrolle oder Gespräche

(Diese Verordnungen erfolgten in einer Praxis, die im Kreis Rottweil auch unter Approbierten spöttisch als „Drogenverteilstelle” bezeichnet wird!)

In zwei Fällen haben approbierte Kollegen munter drauf los therapiert, ohne Depressivität und Suizidalität abzuklären! Damit hätten diese Kollegen nicht mal die Heilpraktikerprüfung bestanden!!! (die ja Ihrer Meinung nach so lächerlich ist).

Clemens M. Hürten – Lebenslust jetzt!
Praxis für Beratung und Psychotherapie, Rottweil
Avatar #648552
am Freitag, 22. Mai 2015 um 12:36

Ausbildung Heilpraktiker

http://www.beweisaufnahme-homoeopathie.de/?p=2417

Sehr schöne und lesenswerte Übersicht zur Qualität der Ausbildung von Heilpraktikern in Deutschland.
Avatar #612077
am Freitag, 22. Mai 2015 um 23:43

Antwort

1. Ich habe eine Verschiebung des Diskussionsthemas verursacht. Das tut mir leid, und ich entschuldige mich dafür. Allerdings hatte ich Clemens-Xs ersten Beitrag so aufgefaßt, daß er die Zulassung von Heilpraktikern im GKV-System zur Debatte stellt. Danke für Ihre Klarstellung.
2. Wenn viele Ärzte und Heilpraktiker bestimmte Verfahren gleichermaßen anwenden, die auch Heilpraktiker gerne nutzen, ist dagegen nichts einzuwenden, aber natürlich werde ich auch ärztliche Kollegen kritisieren, wenn sie Verfahren anbieten, die fragwürdig sind (und womöglich von den Patienten noch selbst gezahlt werden müssen) - was denn sonst?
3. Dank an Nb1date für den Link. Der Inhalt des Blogs mag zwar polemisch daherkommen, aber als Orientierung ist er trotzdem gut geeignet.
4. Beispiele für verantwortungloses ärztliches Handeln (im vorliegenden Fall als "Alternativmedizin" deklariert), habe ich erst letzte Woche erlebt, als ein junger Familienvater nicht nur um viel Geld, sondern auch seine Gesundheit gebracht wurde - er wird sein Kind wohl nicht mehr aufwachsen sehen. Dennoch dürften die dafür verantwortlichen Ärzte mutmaßlich die mündliche HP-Prüfung bestehen, denn sie ist reine Theorie und mit allgemeinmedizinischem Grundwissen wohl zu meistern (zumindest, wenn man den im Blog verlinkten Prüfungsprotokollen folgt).
5. Ich stimme Staphylococcus rex ausdrücklich zu, was die diversen Fallstricke der Kompetenzabgabe anbelangt. Trotzdem muß mir der Ton des Beschlusses des Ärztetags nicht ganz gefallen; etwas mehr Teamgeist würde uns Ärzten guttun (immerhin arbeite ich in meiner Klinik ja auch eng mit Nichtärzten zusammen und schätze deren Erfahrung und auch eigenverantwortliches Handeln in bestimmten Beriechen).
Avatar #699349
am Samstag, 23. Mai 2015 um 18:44

Danke

Danke, der Link von Nb1date ist wirklich interessant.
Avatar #88255
am Dienstag, 26. Mai 2015 um 11:56

Beweisaufnahme...


...in Sachen Homöopathie: Norbert Aust liefert derzeit die besten und fundiertesten Argumente gegen pseudowissenschaftlichen Aberglaube, nicht nur bezüglich der Homöopathie, sondern auch zu anderen esoterischen Glaubenssystemen. Er hat sich wirklich die Mühe gemacht, alle maßgeblichen Studien, die von Gläubigen immer wieder zitiert werden, nach wissenschaftlichen Kriterien zu untersuchen. Das Ergebnis ist desaströs - für die H. Danke an Norbert Aust für diese Arbeit!

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