denn jeder kann die Verheißung in Psalm 92,15 in Anspruch nehmen: "Und wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein..."
Retrospektiv gewonnene Erkenntnisse über die Lebensdauer sind für die Versicherungsbranche interessant. Die Unternehmen können damit ihre Risiken kalkulieren. Aus medizinischer Sicht ist indessen das individuelle Gesundheitsverhalten für die Lebensdauer entscheidend. Das Vermeiden von Adipositas, Rauchen und u. a. Bewegungsmangel hängt allerdings nur statistisch - nicht aber kausal - mit der Einkommenshöhe und dem Bildungsstand zusammen. Man stelle sich vor, der Arzt verschreibt einem Adipösen einen höheren Bildungsabschluss und/oder einen besser dotierten Job. Diese Therapie wäre nicht evidenzbasiert. Aber auch die Prävention kommt mit einseitigen, auf soziale Faktoren reduzierten Analysen an Grenzen. Dies gilt insbesondere hinsichtlich von Einkommensunterschieden. Das Konstrukt der "Armutsgefährdung" basiert auf einem relativen Armutsbegriff. Relative Armut läßt sich jedoch nicht auslöschen, da es immer Menschen auf dem unteren Teil der Einkommensskala geben wird. Dies ist auch dann der Fall, wenn jeder Einwohner sofort 1000 Euro monatlich zusätzlich erhielte. Dadurch würde sich bei einem Blick durch die Optik der "Armutsgefährdung" überhaupt nichts ändern. Dies gilt vermutlich auch für das Gesundheitsverhalten. Denn ein Raucher wird durch eine solche Maßnahme vermutlich nicht weniger rauchen.