Die "Jubelmeldung" aus der Management-Etage der AOK ist mal wieder typisch: beim (leichten) Rückgang der ADHS-Diagnosen unter den AOK-Versichterten freut man sich bei den Betriebswirten der AOK, dass jetzt weniger finanzielle Mittel zur Behandlung von ADHS bereit gestellt werden müssen (die Manager von AOK und Konsorten sind ja in ihrer Darstellung in der Öffentlichkeit ohnehin die Interessensvertretung der Patienten und Patientenrechte schlechthin obwohl jeder weiß, dass das Gegenteil der Fall ist), dabei werden die gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Kosten nur auf spätere Lebensphasen der Betroffenen verlagert und die extrem hohe Dunkelziffer an ADHS unter erwachsenen Patienten in der Psychiatrie nicht wahrgenommen https://adhsspektrum.wordpress.com/2018/03/03/haeufigkeit-von-adhs-im-erwachsenenalter-in-der-allgemeinpsychiatrie/ , nochmal: 59% an ADHS in der Psychiatrie laut nach wissenschaftlichen Standards erstellter Studie ist eine Zahl, über die man weder als Psychiater noch als AOK-Manager mal einfach so hinweg gehen kann https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=deister+adhd . Im Übrigen wage dürfte die leicht abnehmende Zahl an ADHS-Diagnosen bei Kindern und Jugendlichen (die Zahl der ADHS-Diagnosen bei Erwachsenen steigt dagegen in den letzten Jahren rapide) längst nicht nur mit geänderten Leitlinien zu tun haben, sondern auch mit systematischer Aushebelung der Versorgungssituation von ADHS durch Ärzte und Psychotherapeuten durch die institutionalisierte ADHS-Gegnerschaft in Gesundheitspolitik, Krankenkassen und tiefenpsychologischen Psychiaterverbänden und Psychotherapeutenverbänden und noch weitere mögliche oder wahrscheinliche Faktoren werden nicht berücksichtigt wie etwa, dass der Prozentsatz der Kinder mit Migrationshintergrund weiter deutlich steigt (falls korrekt in Erinnerung sind es bei 0-2-Jährigen bereits um die 50% Migrationshintergrund) und weder Wissen, noch kulturelle Aufgeschlossenheit hinsichtlich ADHS noch Selbstbewusstsein gegenüber Ärzten und Behörden bei türkischen, arabischen, kurdischen, bulgarischen, rumänischen, albanischen usw. Familien in demselben Ausmaß wie bei etablierten deutschen Familen vorhanden sind... die tatsächliche Häufigkeit des ADHS-Spektrums liegt bei knapp 10% und nicht bei 4,1% , auch wenn das nicht heißt, dass jeder Fall von ADHS zu jedem Zeitpunkt in der Lebensspanne behandlungsbedürftig ist, ADHS KANN, aber MUSS NICHT Krankheitswert erlangen, abhängig von Schweregrad, Sozialisation, Umweltbedingungen und etwaigen primär vorhandenen Komorbiditäten
Folgeerkrankungen im Erwachsenenalter - In Kindheit und Jugend nicht behandeltes ADHS ein viel größe
Nebenbei ist das Geschlechterverhältnis bei ADHS in Wahrheit ausgeglichen https://www.refinery29.com/de-de/2017/04/151067/mein-recht-auf-adhs , was auch unter Journalisten spätestens seit Naddel immer breiter bekannt ist, wo es eben nach wie vor "hapert", das ist die Akzeptanz und die Bereitschaft, ADHS zu behandeln durch die gesellschaftlich hoch angesehenen Stände der Psychiater bzw. Ärzte insgesamt. Shame on the docs !
ist die von leider einflussreichen Gruppen immer wieder geübte Verteufelung der medikamentösen Therapie von ADHS. In Bremen ist zum einen der Ausländeranteil unter den Kindern extrem hoch - und die werden nie einen Arzt deswegen sehen. Die diagnostizierten Fälle werden dann in einem ideologisch pharmakritischen Umfeld mit sinnloser Ergo- und Psychotherapie gequält statt sinnvoll behandelt. Drogen- und Alkoholabhängigkeit, zerhackte Erwerbsbiografien, Schulversagen, gescheiterte Ehen, Delinquenz, zuletzt oft Obdachlosigkeit sind die Folgen der unbehandelten Erkrankung.