Dann müsste man mal andere Faktoren, wie Nikotinabusus, herausfiltern, um zu sehen, was hier den Einfluss ausmacht. Oder Vergleichsgruppen haben. Das übliche Korrelation-Kausalitätsproblem und dann Nichtverantwortung hinterfragt. Ich stelle die Hypothese auf, dass Cannabisuser, die THC z.B. über Backwaren hinsichtlich nehmen, sich signifikant von denen, die es inhalieren bez. der Herzinfarktrate nach OP unterscheiden und ein in etwa ähnliches Risiko wie Non-THC-User haben, die nicht rauchen. Ich vermisse die Gegenüberstellung mit Rauchern (Nikotin).
zeigt sich ein anderes Bild: Der urprünglich definierte kombinierte Endpunkt ergab keine Signifikanz, erst die isolierte Betrachtung der postoperativen Herzinfarkte. zeigte eine Auffälligkeit. Man werfe den Pfeil gegen eine Wand und zeichne das Bulls-Eye drum herum... Ob die erhöhten Risiken tatsächlich auf Cannabis oder vielmehr auf das Rauchen (mit oder ohne Tabak) von Kräutern zurückzuführen ist - Fehlanzeige! Für den Endpunkt "postoperativer Infarkt" hätte auch der Raucherstatus und die Art des Konsums (Rauchen, Vaporizer, Tee, Kekse) und die Dosierungen abgefragt werden müssen. Da war einfach die Versuchung zu groß, für eine fehlgeschlagene Untersuchung noch eine Veröffentlichungsmöglichkeit zu finden!
Zum Thema Cannabis fällt mir eine sehr einseitige Berichterstattung unangenehm auf. Ich würde auch gern etwas von den Studien zu den therapeutischen Möglichkeiten lesen und nicht nur Negativberichterstattungen, die wenn man das Kleingedruckte liest häufig nicht einmal signifikant sind.