Danke Herr Kollege Schätzler für Ihren kontinuierlichen Einsatz um gegen die verblendeten Quertreiber und Wirrdenker standzuhalten. Die Kommentarfunktion des Ärzteblattes verkommt ansonsten zunehmend zu einem für den Berufsstand unwürdigen Sprachrohr der Quacksalberei.
um Ihrer eigenen - wie Sie es ausdrücken - "Verblendung, Unwissen und Demagogie" entgegenzuwirken, gestatten Sie mir bitte, zu Ihrer Erhellung beizutragen.
Ein positives Testresultat eines SARS-CoV-2-PCR-Tests ist, selbst bei 100-%-iger Sensitivität, anders als von Ihnen herbei-"konfabuliert", bei weitem nicht "extrem zuverlässig".
Im Gegenteil: wie von anderen Kommentatoren korrekt bemerkt, ist zur Beurteilung der Güte eines positiven Testresultats neben der Sensitivität die Spezifität unverzichtbar. Die Sensitivität sagt, wie Sie korrekt bemerken, nur aus, wieviele von den Echt-Positiven (und reden Sie bitte nicht in sich selbst diskreditierender Weise von "Erkrankten") "erwischt" werden. Sie lässt jedoch die Falsch-Positiven außer Acht, die nur durch die Spezifität berücksichtigt werden können.
Wie versprochen, zu Ihrer Erhellung:
Die Aussagekraft eines positiven Testresultats wird durch den positiven Vorhersagewert (positive predictive value, PPV) bestimmt, definiert als Quotient aus Echt-Positiven und der Summe aus Echt-Positiven und Falsch-Positiven.
Bei niedriger Prävalenz in der Bevölkerung ist der PPV, selbst bei 100%-iger Sensitivität und hoher, aber nicht 100%-iger, Spezifität, (für manche überraschend) sehr gering.
Z.B. ergibt sich für den PPV bei einer Prävalenz von 1,35 % ( https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Projekte_RKI/SeBluCo_Zwischenbericht.html ), einer Sensitivität von (wohlwollenden) 100 % und einer Spezifität von 98,5 % ( https://www.aerzteblatt.de/archiv/214890/PCR-Tests-auf-SARS-CoV-2-Hohe-Sensitivitaet : "97 - 100 %" ) ein Wert von enttäuschenden 47,71 %.
Das bedeutet: mindestens die Hälfte der positiven Testresultate ist falsch!
Das Fazit aus https://www.g-f-v.org/node/1387 ist damit widerlegt: "Die vom RKI gemeldeten Daten zum Infektionsgeschehen [Anm.: reine positive Testresultate] spiegeln somit medizinische Befunde [Anm.: die schon gar nicht] und keine rohen Testergebnisse wieder, so dass von einer sehr hohen Zuverlässigkeit der Analysemethode auszugehen ist."
Dies sind nur allgemeine methodologische Betrachtungen. Der 'Review report Corman-Drosten et al. Eurosurveillance 2020' ist damit noch gar nicht angeschnitten.
Ich hoffe, es hat Hirn geregnet und schließe mich der Meinung des geschätzten Co-Kommentators Schanzer vollumfänglich an: "Die Kommentarfunktion des Ärzteblattes verkommt ansonsten zunehmend zu einem für den Berufsstand unwürdigen Sprachrohr der Quacksalberei."
..... möchte hier gerne auch seine Meinung kundtun. Während die Fachleute der Nation das Hirn bezüglich der PCR-Testung durcheinander wirbeln (siehe auch hier in der Kommentaren), schaue ich täglich einfach nur auf zwei Zahlen, die mir das DIVI liefern. Die Anzahl der Intensivbehandelten und die davon Beatmeten. Das sind Kranke, die von Ärzten diagnostiziert wurden und an der Entwicklung - als Kurve dargestellt - schätze ich die Lage ein.