Manche Fragen der Barrierefreiheit, ein Gebot, ein Auftrag unserer Zeit, lassen sich vergleichsweise einfach umsetzten, z. B. eine gut lesbare Beschilderung in der Praxis und Informationsbögen mit großer Schrift und in leichter Sprache verfasst. Sobald aber bauliche Veränderungen angezeigt sind, ist es in erster Linie eine Frage des Geldes, und dieses oft genug verdammt knapp: Bei ca. 20 € pro Patient und Quartal f. eine durch das Budget begrenzte Anzahl an Patienten - abgesehen von einem Teil der Nachsorgen nach Operationen - , in einer eher wirtschaftsschwachen Region mit vergleichsweise wenigen IGel und wenigen Privatversicherten, muss eine Praxis sehen wie sie durchkommt, dann ist für aufwändige Umbaumaßnahmen kein Geld übrig. Der Gedanke des Wettbewerbsvorteils einer barrierefreien Praxis ist theoretisch richtig, greift aber in unserem GKV-System nur begrenzt, da das GKV-System aufgrund der Budgetierung eher der Plan-als der Marktwirtschaft zuzuordnen ist. Staatliche Hilfen f. d. Umbau von Praxen, wie oben dargelegt, wären zu begrüßen.