Die Fachärztin für Psychiatrie, Kirsten Kappert-Gonther (Grüne), forderte ebenfalls den Ausbau der Suizidprävention. Fordern ist gut aber (selber) Machen schwer. Auf Grund meiner ehrenamtlichen Tätigkeit für die DGHS (dghs.de) werde ich seit Langem von zahlreichen suizidwilligen Personen angesprochen, ob wir ihnen helfen könnten. Rückgefragt, ob sie überhaupt einmal versucht hätten sich Rat z.B. bei ihrem Hausarzt, einem Psychotherapeuten oder wenigstens der Telefonseelsorge zu holen, lautet die Antwort fast durchgängig: "Ich habe es versucht, aber man war nicht bereit mit mir darüber zu reden, das sei nicht ihre Aufgabe. Daher habe ich jetzt bei Ihnen angerufen." Ergo, statt lange auf staatliche Einrichtungen zu warten, sollten die jeweiligen Verbände zunächst vielmehr ihre eigenen Mitglieder in die Pflicht nehmen. Dies würde sicherlich zudem helfen, die sehr hohe Anzahl der nicht durch Freitodhelfer begleiteten und daher häufig gewaltsamen Suizide zu reduzieren.