Hochschulen
Telemedizinische Erfassung von Parkinsonsymptomen erprobt
Donnerstag, 3. Januar 2019
Dresden – Innovative Konzepte zu einer kontinuierlichen telemedizinischen Erfassung von Parkinsonsymptomen erproben Ärzte und Wissenschaftler unter Federführung des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden. Die direkte Analyse und Dokumentation der von Sensoren im Alltag erfassten Daten der Parkinsonkranken soll es den behandelnden Ärzten ermöglichen, deutlich früher zu intervenieren als bisher.
Die Ärzte und Wissenschaftler erwarten sich davon eine höhere Versorgungsqualität, die einhergeht mit einer gesteigerten Lebensqualität der Patienten und weniger stationären Notfallbehandlungen.
Insbesondere wollen die Forscher therapierelevante Symptome wie Gangunsicherheit, Schluckbeschwerden, Verhaltensstörungen oder Psychosen über Sensorikarmbänder, Ganganalysestrümpfe oder die Einschätzung der Patienten durch ihre Angehörigen kontinuierlich erfassen.
Die Daten werden automatisiert weitergegeben und direkt analysiert, was bei Bedarf eine zeitnahe Intervention ermöglichen soll. Die Ärzte und Wissenschaftler statten im Rahmen von „Telepark“ insgesamt 198 Patienten aus Ostsachsen mit speziellen Sensor-Gangsocken, mit am Arm befestigten Bewegungssensoren sowie mit Smartphone-Apps aus.
Das Projekt „Telepark – Vernetzung von Patienten mit fortgeschrittenem Parkinsonsyndrom und Parkinsonspezialisten durch Telemedizin und moderne Sensorik“ wird im Rahmen der Förderung innovativer Ansätze im Bereich der Gesundheits- und Pflegewirtschaft der Sächsischen Aufbau-Bank (SAB) mit insgesamt 1,9 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.
Projektpartner sind die Klinik für Neurologie, das Zentrum für evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV) und das Institut für Biomedizinische Technik der TU Dresden (IBMT), die Professur für Sportgerätetechnik an der TU Chemnitz, das Institut für Angewandte Informatik (InfAI) an der Universität Leipzig sowie die Firmen intecsoft medical und das Strumpfwerk Lindner. © hil/aerzteblatt.de

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