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Bauern mit Traktoren im Pflegeeinsatz

Freitag, 11. Januar 2019

/dpa

München – Die Schneemassen im südlichen Oberbayern haben Bauern zu Helfern in der ambulanten Pflege werden lassen. Pflegekräfte des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) kommen auf den verschneiten Straßen teilweise mit ihren eigenen Autos nicht mehr weiter und erreichen die alten und kranken Menschen nur noch schwer, wie Pressesprecher Sohrab Taheri-Sohi heute in München sagte.

Die medizinische Versorgung sei trotz der erschwerten Bedingungen aber immer sichergestellt. Mit Traktoren und Unimogs unterstützen Landwirte den Angaben zufolge die Pfleger auf dem Weg zu den eingeschneiten Hilfsbedürftigen.

Hilfe bekommen die Pfleger auch von Bergwacht und Katastrophenschutz. Mit Geländefahrzeugen bringen die Einsatzkräfte dem BRK zufolge die Pfleger zu ihren Patienten. BRK-Präsident Theo Zellner dankte den Rettungs- und Hilfskräften „für ihren intensiven, teilweise gefährlichen und auch körperlich höchst anspruchsvollen Einsatz“.

Weil in Süddeutschland mancherorts nur noch schweres Gerät der Bundeswehr helfen kann, hat das Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr den sogenannten Militärischen Katastrophenalarm ausgelöst. Rund 340 Gebirgsjäger seien derzeit im Einsatz, weitere 300 in Bereitschaft, teilte die Bundeswehr heute mit. Die Soldaten räumen vor allem Dächer, versorgen von den Schneemassen eingeschlossene Menschen oder übernehmen Transportaufgaben und medizinische Versorgung.

Grundlage für den Einsatz ist der Artikel 35 Grundgesetz, Absatz 1, der technisch-logistische Unterstützung im Zuge der Amtshilfe vorsieht – etwa bei Naturkatastrophen oder besonders schweren Unglücksfällen. Es handele sich „nicht um einen Einsatz“ und es würden entsprechend „keine hoheitlichen Aufgaben“ übernommen, erläutert ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums.

Angefordert werden muss die Amtshilfe von den zuständigen Behörden, etwa Landratsämtern, oder von Polizei und Feuerwehr über einen Hilfeleistungsantrag beziehungsweise ein Eilhilfeersuchen. Denn Katastrophenhilfe ist Ländersache.

Weitere Einheiten, die durch den Militärischen Katastrophenalarm in Bereitschaft versetzt wurden, sind das Landeskommando in Bayern, Transporthubschrauber in Niederstetten sowie Logistiker, Feldjäger, das Verpflegungsamt in Oldenburg sowie mehrere Sanitätseinheiten. Insgesamt wurden zwölf Dienststellen und Verbände alarmiert.

© dpa/aerzteblatt.de

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