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Politik

Rettungsdienst in Nordrhein-Westfalen klagt über Fachkräftemangel

Montag, 28. Januar 2019

/dpa

Köln – Hilfsorganisationen warnen vor einem Fachkräftemangel im Rettungsdienst. „Auf ausgeschriebene Stellen melden sich kaum Bewerber“, sagte eine Sprecherin des Deutschen Roten Kreuz (DRK) Nordrhein. Auch Johanniter und Feuerwehr suchen händeringend Notfallsanitäter.

Der Beruf des Notfallsanitäters war 2014 neu geschaffen worden und soll den bisherigen Rettungsassistenten ersetzen. Unstimmigkeiten bei der Finanzierung führen nach Angaben der Hilfsorganisationen zu Verzögerungen bei der Aus- und Weiterbildung und damit zu einer Verstärkung des Fachkräftemangels.

Zwar sehen die gesetzlichen Regelungen vor, dass die Krankenkassen die Kosten für die Notfallsanitäterausbildung übernehmen müssen. Doch diese wehren sich dagegen. „Es kann nicht sein, dass die Krankenkassen die Notfallsanitäterausbildung zu 100 Prozent finanzieren sollen“, sagte eine Sprecherin des Verbands der Ersatzkassen (vdek). „Das ist für uns eine Gemeinschaftsaufgabe, an der das Land sich beteiligen muss.“

Das Land und die Kommunen dagegen pochen auf die Gesetzeslage. Die Finan­zierungs­­verantwortung liege eindeutig bei den Kassen, erklärt der Städtetag. Das NRW-Gesundheitsministerium betont, die beschlossenen Regelungen seien geltendes Recht und von allen Beteiligten umzusetzen.

Bisherige Rettungsassistenten können nur noch bis Ende 2020 eine Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter ablegen – nach Ablauf dieser Frist müssten sie eine komplette dreijährige Ausbildung durchlaufen. Und mit Ablauf des Jahres 2026 wird die Funktion des Rettungsassistenten vollständig durch den Notfallsanitäter ersetzt. Notfallsanitäter haben eine höhere medizinische Qualifikation als Rettungsassistenten. So dürfen sie zum Beispiel Medikamente an Patienten verabreichen.

Als Folge der Unstimmigkeiten gebe es bei den Kommunen nun einen Flickenteppich, sagte Jörg Schmidt, Landesvorsitzender des Arbeitskreis Rettungsdienste der Berufsfeuerwehren. Während einige Kommunen – etwa Köln – bei der Finanzierung der Ausbildung in Vorleistung getreten seien, warteten andere zunächst ab.

Eine unsichere Situation für die Hilfsdienste. Ein Mitarbeiter der Johanniter übergab NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) vor einigen Wochen eine Petition mit 11.000 Unterschriften und der Bitte, nochmals auf die Krankenkassen zuzugehen.

Das Ministerium steht nach eigenen Angaben mit allen Beteiligten in engem Austausch. „Der Dialog verläuft nach hiesiger Einschätzung konstruktiv“, teilt eine Sprecherin mit. Man sei zuversichtlich, „die noch verbliebenen Fragestellungen einiger Beteiligter (...) in naher Zukunft abschließend klären zu können.“ © dpa/aerzteblatt.de

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