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Ärzteschaft

Kritik an fehlenden Informationen für Ärzte bei Telematik­infrastruktur

Montag, 1. April 2019

/Paolese, stockadobecom

Düsseldorf – Der Streit um die die Telematikinfrastruktur (TI) in ärztlichen Praxen be­schäftigte die Vertreterversammlung (VV) der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nord­rhein bei einer Sondervertreterversammlung am vergangenen Wochenende.

Die VV-Mitglieder beschlossen einstimmig eine Resolution, die sich gegen eine Spaltung der Ärzteschaft richtet in jene, die den Anschluss an die TI herstellen, und denen, die sich bewusst dagegen entscheiden.

Die Resolution kritisiert zudem fehlende Informationen zu Sicherheitsfragen und Haftungsrisiken für die Praxen: Die Delegierten seien empört „über die katastrophale und Vertrauen beschädigende Kommunikation der Verantwortlichen zu essenziellen Sicher­heitsfragen der Telematikinfrastruktur und der dezentralen Komponenten und zu daraus resultierenden Besorgnissen“, heißt es in der Resolution. 

Ein Hintergrund ist, dass gestern – am 31. März – die Frist endete, bis zu der Praxen den TI-Anschluss in Auftrag gegeben haben mussten, um Honorarkürzungen von einem Prozent zu entgehen. Diese drohen, wenn die Praxen, die nicht bis zum Ablauf dieser Frist bestellt haben, ab Juli den Versichertenstammdatenabgleich nicht vornehmen können.

Die KV-Delegierten erklärten in der Resolution ihre Solidarität „mit allen verunsicherten und sich unter Druck fühlenden Kollegen, die sich unter dem massiven Drohpotenzial an die TI anschließen oder sich bewusst dagegen entscheiden“. „Wir fordern eine offene und transparente Diskussion zu allen aufgeworfenen Fragen“, betonen die VV-Delegierten in der Resolution. 

Ein weiterer Tagungsordnungspunkt der Sondervertreterversammlung war das Termin­service- und Versorgungsgesetz (TSVG) der Bundesregierung. Dieses sei ein reines Ser­vicegesetz für Patienten und habe „erstmal nichts mit einer Verbesserung der Versorgung zu tun, zumal das Thema Eigenverantwortung bei Patienten ausgeklammert wurde“, sagte der KV-Vorstands­vorsitzende Frank Bergmann. © hil/aerzteblatt.de

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