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Ärzteschaft

Zahl der Schwerverletzten beim Klettern steigt

Montag, 6. Mai 2019

/Tobias Arhelger, stockadobecom

Jena – Der Klettersport hat sich in den vergangenen Jahren vom Rand- zum Breitensport gewandelt. Dazu trägt vor allem der weltweite Boulderboom bei. Vor allem Kletteran­fän­ger setzen sich dabei einem immensem Verletzungsrisiko aus. Vor diesem Hintergrund hat die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) sich für bessere Trainingsbedingungen stark gemacht.

Laut einer gemeinsamen Untersuchung der Universitätskliniken Erlangen und Rostock ver­schieben sich typische Verletzungsmuster und Überlastungsreaktionen bei Kletter­sport­lern hin zu immer schwerwiegenderen Verletzungen. Denn obwohl klassische Klet­ter­probleme wie Ringbandverletzungen, Sehnenscheidenentzündungen der Fingerbeuger sowie Capsulitiden der Fingergelenke die Hitliste der Klettersportverletzungen auch weiter­hin anführen, verletzen sich vor allem Anfänger immer häufiger auch schwerer.

„Die Häufung kletterunspezifischer, höherwertiger Verletzungen, insbesondere im Bereich der unteren Extremitäten sowie der Wirbelsäule, nimmt zu“, warnen die Studienautoren. So seien beispielsweise „Heel-Hook-Verletzungen“, Ringbandrisse, Schulterverletzungen, Frakturen im Bereich des Os hamatum, Knochenödeme im Bereich des Handgelenkes oder auch höherwertige Indoor-Sturztraumata wie Wirbelsäulentraumata, Knieband­ver­letzungen oder Ellbogenluxationen bei Kletteranfängern keine Seltenheit.

Um ihnen die Grundlagen des Klettersports besser zu vermitteln und Verletzungsrisiken zu reduzieren, plädiert die GOTS deshalb im Klettersport für ein obligatorisches und struk­turiertes Anfängertraining. Die aktuell gängige „Come in and play“-Praxis vieler kom­merzieller Kletterhallen ist aus Sicht der Sportmediziner deutlich verbesserungsfähig.

Die ausführlichen Ergebnisse der Studie werden im Rahmen des GOTS-Kongresses im Juni in Salzburg vorgestellt. © hil/sb/aerzteblatt.de

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