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Vermischtes

Zwei Drittel der Deutschen wollen elektronische Patientenakte und E-Rezept nutzen

Mittwoch, 8. Mai 2019

/DragonImages, stockadobecom

Berlin – Gesundheits-Apps, die elektronische Patientenakte (ePA) und das elektronische Rezept (E-Rezept) stehen bei den Bundesbürgern hoch im Kurs: 65 Prozent der Deutschen würden eine ePA und ein E-Rezept nutzen. Ebenso viele verwenden bereits heute schon Gesundheits-Apps. Das sind Ergebnisse einer Umfrage unter 1.005 Befragten ab 16 Jah­ren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die Bitkom-Präsident Achim Berg heute vor­stellte.

Bei den Gesundheits-Apps rangieren danach Informations-Apps zu Gesundheits-, Fitness- und Ernährungsthemen auf der Beliebtheitsskala vorne (25 Prozent), gefolgt von Tracking-­Apps, die Vitaldaten oder gegangene Schritte aufzeichnen (24 Prozent).

Jeder zweite Health-App-Nutzer gibt der Studie zufolge an, dass sein Training sich durch die Nutzung verbessert hat. Fast ebenso viele sagen, dass sie sich dadurch mehr be­wegen (46 Prozent) und besser über ihren Gesundheitszustand Bescheid wissen (44 Prozent). „Fitness-Armbänder, Smartwatches und Gesundheits-Apps für Smartphones sind ein Millionen­phänomen geworden“, meinte Berg. Erstmals sei es möglich, die eigenen Vitaldaten regelmäßig zu messen.

Zu den Befürwortern der ePA zählen insbesondere die 16- bis 29-Jährigen mit 74 Prozent und die Gruppe der 30- bis 49-Jährigen mit 70 Prozent. Aber auch in der Altersgruppe 65 plus würden immerhin noch 60 Prozent eine elektronische Akte nutzen.

Auf der Liste der Funktionalitäten, die sich die Befragten für eine ePA wünschen, rangiert der digitale Impfpass mit 98 Prozent an der Spitze, gefolgt vom Medikationsplan mit Wechselwirkungscheck und vom Diagnosenmodul (jeweils 91 Prozent) sowie von der Behandlungshistorie mit 87 Prozent.

Zu den wichtigsten Anforderungen, die an eine ePA gestellt werden, zählen dabei die Datenhoheit des Patienten (61 Prozent), Datenschutz und Datensicherheit (59 Prozent) sowie die strukturierte Aufbereitung der Inhalte (45 Prozent). Rund ein Drittel der Befrag­ten wünscht sich zudem einen mobilen Zugang zur ePA.

Aufgeschlossen für digitale Medizin

Jeder zweite Deutsche würde darüber hinaus digitale Angebote, wie eine Vitaldaten­auf­zeichnung oder die Vernetzung mit einem Gesundheitscoach, zur Prävention nutzen, wenn er zu einer Risikogruppe etwa für Diabetes gehören würde. 68 Prozent der Befrag­ten würden sich zudem einen Sensor implantieren lassen, um den Blutzuckerwert perma­nent messen zu lassen.

„Die Digitalisierung bereitet den Weg, um Menschen in Zukunft präziser und erfolgreicher zu behandeln, Nebenwirkungen zu reduzieren oder auch Risiken früher zu erkennen“, kom­mentierte Berg. Der Großteil der Deutschen zeige sich gegenüber der digitalen Ent­wicklung in der Medizin aufgeschlossen.

Großes Potenzial für die Telemedizin

Nach der Befragung ist rund jeder Zweite davon überzeugt, dass aufgrund der steigenden Kosten des Gesundheitssystems zumindest Teile der Versorgung künftig ausschließlich digital verfügbar sein werden. Vor allem Jüngere sehen dabei Chancen für eine Verbesse­rung der Versorgung durch Telemedizin.

So würde jeder Vierte für einen schnellen ärztlichen Rat per App auch extra bezahlen, bei den 16- bis 29-Jährigen sind das sogar 35 Prozent. 23 Prozent der Befragten würden Rou­tinefragen durch ärztliche Onlinedienste aus dem Ausland abklären lassen, wenn sie da­durch Geld sparen könnten. Von den Jüngeren können sich das sogar 28 Prozent vorstell­en. Jeder Siebte wäre sogar bereit, für 250 Euro ein Jahresabonnement abzuschließen, um jederzeit ärztlichen Rat einholen zu können.

Schneller in die Umsetzung

Vor diesem Hintergrund setzt sich der Bitkom eine schnelle Umsetzung des E-Health-Ge­setzes ein und fordert weitere digitale Angebote in der Regelversorgung, wie beispiels­weise Telemedizin. Zudem müssten geeignete regulatorische Rahmenbedingungen für die Datennutzung geschaffen werden, meinte Berg. Die mobile Nutzung von Daten sei deutlich zu vereinfachen.

„Wir brauchen außerdem einheitliche Marktzugangsregelungen, um Deutschland als E-Health-Standort zu stärken“, so der Bitkom-Präsident. Um die Telemedizin zu fördern, sei eine Gleichstellung des digitalen Arztbesuchs mit dem Besuch vor Ort in der Arzt­praxis nötig. Der Ausbau der Telemedizin und digitaler Anwendungen rund um den Arzt­besuch sollte dabei stufenweise erfolgen. Wichtig sei, damit zu beginnen, betonte Berg. © KBr/aerzteblatt.de

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Kommentare

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Avatar #768337
7l7rb0cv0n1t
am Donnerstag, 9. Mai 2019, 13:39

Wers glaubt wird seelig. Riecht eher nach Werbung.

Inhaltliche Korrektur, weil keine Löschfunktion
:
"Gesundheits-Apps, die elektronische Patientenakte (ePA) und das elektronische Rezept (E-Rezept) stehen bei den Bundesbürgern hoch im Kurs: 65 Prozent der Deutschen würden eine ePA und ein E-Rezept nutzen."
Wer´s glaubt wird seelig. Riecht eher nach einer Werbung.
Die Patientenakte würden garantiert viele Patienten ablehnen, wenn sie denn ehrlich und vollständig aufgeklärt werden würden. Was wir immer schon befürchteten kommt wie ein Tornado auf uns zugerollt. Patienten sollen zu "gläsernen" Patienten werden. (Übrigen nicht nur "gläsern" im Gesundheitsbereich.) Die KV versendet inzwischen an alle Ärzte entsprechende Formulare in Vorbereitung des Sammelns von Daten und der gewollten Weitergabe an verschiedenste Stellen, u.a. an jene Stellen, die "im gesetzlichen Auftrag" handeln. Wir sollen die Formulare unterschreiben. Wer kritisch nachfragt bekommt von der Arztpraxis die Antwort: "Unterschreiben Sie nicht, dann können wir Sie nicht behandeln." Was für ein unfaires Druckmittel, denn wer muss nicht zum Arzt, und die Ärzte fürchten wohl die KV und halten in der Regel still. Patientendaten ("personenbezogene Daten") sind ja schließlich nicht ihre Daten. Also, warum Widerstand leisten?
Avatar #768337
7l7rb0cv0n1t
am Donnerstag, 9. Mai 2019, 13:30

Wer´s glaubt wird seelig. Riecht eher nach einer Werbung.

"Gesundheits-Apps, die elektronische Patientenakte (ePA) und das elektronische Rezept (E-Rezept) stehen bei den Bundesbürgern hoch im Kurs: 65 Prozent der Deutschen würden eine ePA und ein E-Rezept nutzen."
Wer´s glaubt, wird seelig. Riecht eher nach einer Werbung.
Die Patientenakte würden garantiert viele Patienten ablehnen, wenn sie denn ehrlich und vollständig aufgeklärt werden würden. Was wir immer schon befürchteten kommt wie ein Tornado auf uns zugerollt. Patienten sollen zu "gläsernen" Patienten werden. (Übrigen nicht nur im Gesundheitsbereich.) Die KV versendet inzwischen an alle Ärzte entsprechende Formulare in Vorbereitung des Sammelns von Daten und der gewollten Weitergabe, die wir unterschreiben sollen. Mit Hinweis darauf: "Tun Sie das nicht, dann können wir sie nicht behandeln." Was für ein unfaires Druckmittel, denn wer muss nicht zum Arzt, und die Ärzte fürchten wohl die KV und halten in der Regel still. Patientendaten ("personenbezogene Daten") sind ja schließlich nicht ihre Daten. Also, warum Widerstand leisten?
Avatar #761876
Land Ei
am Mittwoch, 8. Mai 2019, 21:43

Cloud

fein, dann bekomme ich künftig auch noch die passende Werbung zu meinen Gesundheitsdaten, die für Interessierte sicherlich unschwer zugänglich sind in der Cloud. Schöne Neue Welt!
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