Politik
Unterstützung in der CSU für Widerspruchslösung
Montag, 13. Mai 2019
Passau – In der Debatte um eine Reform bei der Organspende spricht sich offenbar die relative Mehrheit der CSU-Mitglieder für den Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aus. Nach der von ihm favorisierten Widerspruchslösung ist jeder ein potenziell Spender, der nicht aktiv widerspricht.
Wie die Passauer Neue Presse meldete, stimmten im April mehr als 7.000 Parteimitglieder darüber ab, mehr als 1.300 hätten der CSU-Führung darüber hinaus eigene Kommentare geschickt. „Das zeigt, dass das Thema der Organspende die Menschen bewegt“, sagte Generalsekretär Markus Blume der Passauer Neuen Presse und dem Donaukurier.
Auf die Frage, für welche gesetzliche Regelung der Organspende sie sich entscheiden würden, antworteten laut Bericht 48,75 Prozent, sie würden die doppelte Widerspruchslösung, so wie im neuen Gesetzentwurf von Spahn vorgeschlagen, bevorzugen.
23,4 Prozent möchten alles so lassen wie bisher. Und 27,86 Prozent fänden den Vorschlag, wie ihn eine Initiative um Grünen-Chefin Annalena Baerbock und dem CSU-Bundestagsabgeordneten Stephan Pilsinger gemacht hat, sinnvoll: Eine Abfrage bei der Beantragung beziehungsweise Verlängerung des Personalausweises.
Weiter abgefragt wurde, ob Organspende im Bekanntenkreis ein Thema ist. 61,95 Prozent antworteten mit Ja, 38,05 Prozent mit Nein. Auf die Frage, ob man selbst einen Organspendeausweis habe, antworteten 51,17 Prozent der CSU-Mitglieder, die sich an der Umfrage beteiligt haben, mit Ja und 46,26 Prozent mit Nein. 2,57 Prozent machten keine Angabe.
Diejenigen, die keinen Organspendeausweis haben, nannten als Gründe, sie hätten zu wenig Information (12,99 Prozent), Berichte über kritische Aspekte (20,21), Bequemlichkeit (30,2), kein Interesse (8,5), Angst (22,38) und Sonstiges (31,48 Prozent).
Der CSU-Generalsekretär betonte, die Haltung zur Organspende sei eine sehr persönliche Gewissensentscheidung. „Wir müssen noch mehr als bisher dafür werben, dass Organspenden Leben retten“, so Blume. © kna/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema

Leserkommentare
Um Artikel, Nachrichten oder Blogs kommentieren zu können, müssen Sie registriert sein. Sind sie bereits für den Newsletter oder den Stellenmarkt registriert, können Sie sich hier direkt anmelden.