Vermischtes
Übersichtskarten zeigen Erreichbarkeit von Brandenburger Ärzten
Montag, 24. Juni 2019
Potsdam – 17 Übersichtskarten geben neuerdings in Brandenburg Aufschluss darüber, wie weit der nächste Arzt entfernt ist. Darauf hat jetzt das Gesundheitsministerium in Brandenburg hingewiesen. Demnach können 99,2 Prozent aller Brandenburger mit dem Auto von ihrem Wohnort innerhalb von 15 Minuten den nächstgelegenen Hausarzt erreichen, 98,8 Prozent einen Zahnarzt.
Genauso lange dauere es für knapp 87 Prozent aller Kinder und Jugendlichen im Alter bis 16 Jahren, Kinderärzte oder die Kinderheilkunde in Krankenhäusern zu erreichen. „Keine Region ist in diesem wichtigen Lebensbereich abgehängt“, sagte Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij (Linke).
Ambulante und stationäre Angebote sowohl in berlinnahen als auch berlinfernen Regionen seien mit dem Auto grundsätzlich gut zu erreichen. Klar sei auch, dass nicht nur die reine Fahrzeit mit dem Pkw dazu gehöre, sondern auch Faktoren wie Öffentlicher Nahverkehr, Öffnungszeiten und Termin-Vergaben für die Patienten entscheidend seien.
Die Karten zeigten, dass es im Flächenland Brandenburg wohnortnah ambulante Versorgungsangebote gebe, sagte Peter Noack, Vorsitzender des Vorstands der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg. Dazu würden auch die elf ärztlichen Bereitschaftspraxen beitragen, die an den Notaufnahmen von Krankenhäusern arbeiten. Bis 2020 soll die Zahl auf 20 steigen.
Für Hanjo Pohle, Vizepräsident der Landesärztekammer Brandenburg, verdeutlichen die Zahlen, dass es „trotz angespannter ärztlicher Ressourcenlage“, in einem Flächenland wie Brandenburg für Patienten möglich sei, in komfortablen Zeiträumen hochqualifizierte ärztliche Versorgung zu erhalten.
„Mit den neuen Übersichtskarten kann sich in Brandenburg jetzt jeder ganz einfach darüber informieren, wie schnell Ärzte, Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen zu erreichen sind“, betonte Frank Michalak, Vorstandsvorsitzender der AOK Nordost. Damit habe man ein wichtiges Instrument auf den Weg gebracht, das nicht nur für Transparenz bei den regionalen Versorgungsangeboten sorge, sondern sich auch an den Bedürfnissen der Versicherten vor Ort orientiere.
Michalak betonte zugleich, dass es notwendig sei, den Ansatz weiterzuentwickeln. Der Zugang zu Ärzten, Krankenhäusern und anderen medizinische Einrichtungen sei nicht nur von der Erreichbarkeit, sondern auch von Öffnungszeiten, Wartezeiten und von der Qualität der Angebote abhängig. „Wenn es uns in der Zukunft gelingt, hier aktuelle Übersichten zur Verfügung zu stellen, kann dies die Versorgung der Versicherten vor Ort erheblich verbessern“, sagt er.
Michael Domrös, Leiter der vdek-Landesvertretung Berlin/Brandenburg, betonte, die Karten seien ein „sehr gutes Beispiel dafür, wie Gesundheitsversorgung im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar gemacht wird“.
© dpa/aerzteblatt.de

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