Vermischtes
Umsätze der Apothekenversandhändler wachsen langsamer
Montag, 1. Juli 2019
Frankfurt am Main – Der Wachstumskurs des Apothekenversandhandels mit rezeptfreien Produkten hat sich 2018 abgeschwächt. Das geht aus aktuellen Zahlen des Marktforschungsunternehmens IQVIA hervor. Demnach stieg der Umsatz um acht Prozent, der Absatz um sechs Prozent.
In den Vorjahren konnten die Versandhändler mit Arznei- und Gesundheitsmitteln, Kosmetika, Produkten zur Ernährung und zum medizinischen Sachbedarf hingegen noch zweistellige Wertzuwächse erwirtschaften. Im Vergleich mit den Vorortapotheken haben die Versandhändler allerdings deutlich besser abgeschnitten.
Erstere konnten ihren Umsatz laut IQVIA im vergangenen Jahr um lediglich um gut drei Prozent, die Menge gerade einmal um ein Prozent erhöhen. Gründe dafür liegen den Marktforschern zufolge in neuen, höherpreisigen Produkte und tendenziell größeren Packungen, die über den Versand oftmals günstiger angeboten werden.
Zudem gehe die fortgesetzte Erweiterung auf immer mehr Segmente aus dem rezeptfreien Markt mit einer breiteren Produktpalette sowohl günstiger als auch hochpreisiger Produkte und zunehmend mehr Produktformen und Packungsgrößen einher. Auch hätten sich die Lieferzeiten deutlich verkürzt.
„Diese und weitere Verbesserungen von Service-Merkmalen nehmen die Verbraucher gut an, so dass die elektronische Bestellung von Produkten aus der Apotheke inzwischen einen üblichen Einkaufsweg darstellt“, heißt es dazu von den IQVIA-Experten.
Für den Gesamtmarkt rezeptfreier Produkte (Apotheken und Versandhandel) hat IQVIA für 2018 eine Umsatzsteigerung von fast vier Prozent bei einem Mengenwachstum von knapp zwei Prozent ermittelt. Von den 13,8 Milliarden Euro Umsatz mit rezeptfreien Produkten entfielen dabei auf den Versandhandel knapp 1,9 Milliarden Euro (14 Prozent).
Der größte Umsatz- wie auch Mengenanteil entfiel 2018 im Versandhandel mit 77 Prozent beziehungsweise 79 Prozent auf OTC-Arznei- und Gesundheitsmittel. Den zweitgrößten Anteil vereint das Segment der Produkte zur Körperpflege und Kosmetik auf sich, gefolgt von Artikeln des medizinischen Sachbedarfs (Tests, Messinstrumente et cetera) und Ernährungsprodukten. Den größten Zuwachs verbuchten im Versandhandel Produkte aus dem Bereich Apothekenkosmetik und Körperpflege (Umsatz: plus zehn Prozent).
Auch im ersten 1. Quartal 2019 zeigte sich die Marktentwicklung vergleichsweise gedämpft: Der Umsatz des gesamten Versandhandels mit rezeptfreien Produkten erhöhte sich nur noch um knapp drei Prozent auf 503 Millionen Euro bzw. knapp 45 Millionen Packungen. Die Mengenentwicklung liegt damit im Bereich einer „roten Null“ (-0,6 Prozent).
Dies erklären die Marktforscher mit einer im Vergleich mit dem Vorjahr schwächeren Erkältungssaison, die die Nachfrage nach entsprechenden Produkten niedriger ausfallen ließ. „Da Erkältungspräparate die umsatzstärkste Kategorie unter den rezeptfreien Produktbereichen stellen, wirkt sich eine geringere Nachfrage entsprechend auf die Marktentwicklung des gesamten rezeptfreien Segments aus“, hieß es. © hil/sb/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema


Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.