Ärzteschaft
Erweiterte Schwangerschaftsvorsorge soll Komplikationen vermeiden
Montag, 8. Juli 2019
Berlin – Ein erweitertes Vorsorgeprogramm für die Schwangerschaft hat die AG Vertragskoordinierung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) gemeinsam mit dem Berufsverband der Frauenärzte und dem Berufsverband Deutscher Laborärzte mit 60 Betriebskrankenkassen vereinbart.
„Hallo Baby“ ist ein Programm zur Vermeidung von Frühgeburten und infektionsbedingter Geburtskomplikationen. „Frühgeburten sind für die betroffenen Familien mit viel Leid verbunden. Ein Großteil der Frühgeburten ist durch rechtzeitige Intervention vermeidbar“, hieß es von den Vertragspartnern. Das erweiterte Vorsorgepaket ist für die rund 6,5 Millionen Versicherten kostenfrei.
„Hallo Baby“ beginnt mit einem Toxoplasmosesuchtest, nachdem die Schwangerschaft festgestellt wurde. Die Frauen werden zudem in der Frauenarztpraxis zu den frühgeburtlichen Risiken, zu Spätfolgen und der Vermeidung von Toxoplasmose beraten.
In der Zeit zwischen der 13. und der 20. Schwangerschaftswoche wird ein Scheidenabstrich der Schwangeren auf bakterielle Besiedlung untersucht. Im Anschluss berät ein Gynäkologe die Schwangere und leitet bei Bedarf eine Behandlung ein.
Zwischen der 35. bis 37. Schwangerschaftswoche wird die Schwangere anogenital auf Streptokokken-B untersucht. Ist das Ergebnis auffällig, wird die Frau in einem ärztlichen Gespräch zu den Risiken beraten und das weitere Vorgehen für die Entbindung besprochen.
Versicherte der teilnehmenden BKKen können die besonderen Leistungen des Vertrages „Hallo Baby“ bei teilnehmenden Frauenärzten in den Bezirken von 16 Kassenärztlichen Vereinigungen in Anspruch nehmen. Eine Liste der teilnehmenden BKKen findet sich im Anhang 1 des Vertrages. © hil/aerzteblatt.de

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