Ärzteschaft
Medi rät zu schriftlicher Bestätigung für korrekten Anschluss an Telematikinfrastruktur
Donnerstag, 11. Juli 2019
Berlin – Einer der Kritiker der Telematikinfrastruktur (TI), der Vorstandsvorsitzende von Medi Geno Deutschland, Werner Baumgärtner, hat Praxen heute dazu aufgerufen, bei der Installation der TI das Muster-Installationsprotokoll der gematik – Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte und auch eine weitergehende Erklärung zur umfassend korrekten Installation zu nutzen. Dieses Papier die Medi Geno erstellt.
Ärzte sollten sich sowohl das Muster-Installationsprotokoll der gematik von ihrem Dienstleister als auch die weitergehende Erklärung zur umfassend korrekten Installation unterschreiben lassen, rät Baumgärtner. So könnten die Vertragsärzte die Hersteller der Arztinformationssysteme und die Installateure in die Pflicht zu nehmen.
Hintergrund sind Diskussionen um die Sicherheit des TI-Konnektors und zur Haftung der Ärzte und Psychotherapeuten. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hatte zuletzt erklärt, dass Ärzte bei Schäden durch Sicherheitslücken in der TI nicht haften, wenn der Konnektor ordnungsgemäß aufgestellt und betrieben wird. Dazu wurden Musterschreiben und Anleitungen zur Installation durch die Dienstleister verschickt.
Darüber hinaus hatte die gematik betont, es gebe kein Sicherheitsrisiko bei den Konnektoren, auch weil eine Verarbeitung vertraulicher Patientendaten erst mit späteren Ausbaustufen komme.
Das sieht Baumgärtner anders. Die Versichertenstammdaten enthalte sehr wohl Behandlungsdaten, mindestens darüber, ob ein Patient an einem Disease-Management-Programm teilnehme, sagte er. Das hätte bei der Zertifizierung berücksichtigt werden müssen.
Falls die gematik die Praxen in der jetzigen Situation wenigstens per Unterschrift aus der Haftung nähme, wäre das ein erster Schritt in die richtige Richtung, erklärte der Medi Geno Vorstandsvorsitzende. © may/EB/aerzteblatt.de

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