Ausland
Nach Ebolafall in Millionenstadt im Kongo werden Kontaktpersonen geimpft
Mittwoch, 17. Juli 2019
Goma – Nach dem Tod des ersten in einer Millionenstadt identifizierten Ebolapatienten im Kongo wurden etwa 80 Menschen geimpft, die mit ihm Kontakt hatten. Der Pastor war am Wochenende aus Butembo in die Millionenstadt Goma gereist, wo das hochansteckende Virus festgestellt wurde. Er starb kurz darauf.
Die Behörden hatten diejenigen nachverfolgt, mit denen er in Kontakt gekommen war, und haben 77 Menschen in Goma geimpft, wie das kongolesische Gesundheitsministerium heute mitteilte. Weitere Impfungen sollen folgen.
Wegen des Falls will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun zum vierten Mal prüfen, ob eine „Notlage von internationaler Tragweite“ ausgerufen werden soll. Der Fachausschuss mit unabhängigen Experten soll voraussichtlich heute darüber diskutieren.
Entscheidet er dafür, würde die WHO noch schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche empfehlen. Dazu können mehr Grenzkontrollen, das Einrichten von mehr Behandlungszentren oder die vorsorgliche Impfung weiterer medizinischer Fachkräfte gehören.
Kongos Gesundheitsministerium hatte Anfang August letzten Jahres offiziell einen neuen Ebola-Ausbruch im Osten des Landes bestätigt. Seitdem sind demnach 2.512 Menschen an dem Virus erkrankt, davon wurden 2.418 Fälle im Labor bestätigt. 1.676 Menschen sind bislang gestorben.
Nach der verheerenden Epidemie in Westafrika 2014/2015 mit mehr als 11.000 Todesopfern ist dies der bislang schlimmste Ebola-Ausbruch. Er ist besonder schwer in den Griff zu bekommen, da die Region sehr instabil ist und dort etliche bewaffnete Gruppen aktiv sind. © dpa/aerzteblatt.de

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