Hochschulen
Neues Forschungsprojekt zur Nebennierenkrebs in Würzburg
Freitag, 19. Juli 2019
Würzburg – Verbesserte Diagnostik und maßgeschneiderte Therapieangebote für Patienten, die an Nebennierenkrebs erkrankt sind, wollen Wissenschaftler der Universität und des Universitätsklinikums Würzburg entwickeln.
„Für das Nebennierenkarzinom gibt es bislang keine zuverlässigen molekularen Prognosefaktoren, keine Prädiktoren für das Ansprechen auf eine Behandlung, keine wirksame zielgerichtete Krebstherapie und keinen personalisierten Behandlungsansatz“, umreißt Martin Fassnacht die augenblickliche Situation. Fassnacht ist Leiter der Endokrinologie und Diabetologie des Universitätsklinikums Würzburg.
Gemeinsam mit der Endokrinologin Cristina Ronchi und der Bioinformatikerin Silke Appenzeller vom Comprehensive Cancer Center (CCC) der Universität Würzburg sucht er in den kommenden drei Jahren nach neuen Zielstrukturen für Diagnose und Therapie des Nebennierenkarzinoms. Die Deutsche Krebshilfe finanziert das Projekt mit rund 450.000 Euro.
„Wir streben einen personalisierten Ansatz für die Krebstherapie gegen Nebennierenkrebs an, der auf einer molekularen Klassifikation des einzelnen Patienten basiert, zielgerichtete Medikamente verwendet und der auch Patienten angeboten werden kann, die nicht in einem spezialisierten Forschungszentrum operiert werden“, beschreibt Ronchi die wesentlichen Ziele des Projekts.
Die Arbeitsgruppe will sich nach eigenen Angaben dabei auf eine begrenzte Anzahl vielversprechender Gene konzentrieren.Ob sich dieser Ansatz tatsächlich dafür eignet, Diagnose und Prognose des Nebennierenkrebses zu verbessern, wollen die Forscher in einem ersten Schritt an etwa 100 Patienten testen.
Darauf aufbauen wollen sie im zweiten Schritt die Wirksamkeit neuer Therapien untersuchen, die sich aus den Ergebnissen dieser und vorangegangener Studien ergeben. „Wir beabsichtigen, eine einfache molekulare Analyse zu etablieren, die Aufschluss über die individuelle Prognose geben und mögliche Therapieziele vorschlagen kann“, beschreibt Appenzeller das Ziel der Arbeit. © hil/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema

Leserkommentare
Um Artikel, Nachrichten oder Blogs kommentieren zu können, müssen Sie registriert sein. Sind sie bereits für den Newsletter oder den Stellenmarkt registriert, können Sie sich hier direkt anmelden.