Hochschulen
Interesse an Allgemeinmedizin seit Lehrstuhleinrichtung an TU München gestiegen
Dienstag, 23. Juli 2019
München – Ein positives Fazit der Arbeit des Lehrstuhls für Allgemeinmedizin hat die Technischen Universität (TU) München zehn Jahre nach dessen Einrichtung gezogen. Das berichtet der Bayerische Hausärzteverband (BHÄV) in seinem Newsletter.
„Es ist enorm, welches Umdenken auch innerhalb der Medizinischen Fakultät stattgefunden und welche Bedeutung die Allgemeinmedizin mittlerweile gewonnen hat. Das war vor zehn Jahren keine Selbstverständlichkeit“, sagte Peter Henningsen, Dekan der Medizinischen Fakultät.
Vor zehn Jahren wurde an der TU Bayerns erster Lehrstuhl für Allgemeinmedizin eingerichtet, zunächst als Stiftungslehrstuhl, gefördert von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns und der AOK Bayern, später als regulärer Lehrstuhl.
Antonius Schneider, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin der TU München, zeigte in seinem Vortrag laut dem BHÄV auf, dass ein Lehrstuhl für Allgemeinmedizin in der Tat positive Wirkung habe.
So gaben in einer externen Umfrage 16 Prozent der Medizinstudierenden an der TU München an, dass sie anschließend in die Fachrichtung Allgemeinmedizin gehen wollten. An anderen Universitäten seien es im Durchschnitt knapp unter zwölf Prozent.
„Damit ist die Allgemeinmedizin an der TU München die beliebteste Fachrichtung“, so Schneider. Auch die Bereitschaft, sich auf dem Land niederzulassen, sei unter TU-Studierenden mit fast 15 Prozent überdurchschnittlich groß – und dies, obwohl die Hochschule mitten in der Landeshauptstadt liege.
Schneider wies daraufhin, dass auch die Forschung im Fokus der Lehrstühle für Allgemeinmedizin stehe. So hätten sich die Lehrstühle der TU München, der Ludwigs-Maximilians-Universität München, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg zum Bayerischen Forschungsnetzwerk zusammengeschlossen, das das Bundesministerium für Bildung und Forschung in den nächsten fünf Jahren mit drei Millionen Euro fördere.
Im ersten Schritt gelte es jetzt, 200 Hausarztpraxen zu gewinnen und entsprechend zu qualifizieren. „Unser Ziel ist es, qualitativ hoch anspruchsvolle Forschung in größeren Dimensionen zu ermöglichen“, sagte Schneider. © hil/aerzteblatt.de

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