Medizin
Magnetische Wimpern können im MRT erhebliche Artefakte verursachen
Freitag, 26. Juli 2019
Hershey – „Bitte legen Sie auch ihre Wimpern ab.“ Diese Aufforderung könnte in radiologischen Praxen und Abteilungen künftig häufiger zu hören sein. Magnetische Wimpern liegen als Beauty-Accessoire im Trend, können aber im Magnetresonanztomografen (MRT) zu beträchtlichen Artefakten führen oder sich ablösen, wie eine Studie im American Journal of Roentgenology zeigt (DOI: 10.2214/AJR.19.21550).
Magnetische Wimpern sind künstliche Wimpern, die mithilfe winziger Magnete, die am Wimpernband befestigt sind, unter- und oberhalb des natürlichen Wimpernkranzes angebracht werden. Einat Slonimsky and Alexander Mamourian vom Department of Radiology am Penn State Health Milton S. Hershey Medical Center in Hershey untersuchten mithilfe eines MRT-Phantoms und im Internet erstandenen magnetischen Wimpern, was passiert, wenn diese Art von künstlichen Wimpern in einem MRT-Scanner getragen werden.
Das MRT-Phantom, an dem die magnetischen Wimpern befestigt waren, unterzogen die beiden Wissenschaftler unterschiedlichsten MRT-Aufnahmen. Als Kontrolle diente ein MRT-Phantom mit Aneurysma-Clips, die eine häufige Ursache von Bildverzerrungen bei MRT-Untersuchungen sind.
Es zeigte sich, dass die magnetischen Wimpern auf den MRT-Aufnahmen viel größere Artefakte hinterließen als die Aneurysma-Clips (2 aus einer Kobaltlegierung, einer aus Titan) – teils verdeckten sie das gesamte Phantom.
Ergänzung der MRT-Sicherheitsaufklärung
Während des Scans blieben die magnetischen Wimpern zwar am Phantom haften, doch beim Herausziehen des Phantoms aus dem MRT löste sich ein Wimpernkranz und wurde von dem anderen, noch am Phantom anhaftenden Wimpernkranz angezogen.
Slonimsky and Mamourian resümieren: „Wir empfehlen dringend, die MRT-Sicherheitsaufklärung um eine Zeile zu magnetischen Wimpern zu ergänzen. Außerdem sollte sichergestellt werden, dass niemand mit magnetischen Wimpern den MRT-Raum betritt, weder Patienten noch Personal.“ © nec/aerzteblatt.de
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