Medizin
Studie: Adipöse essen möglicherweise mehr, weil es ihnen länger schmeckt
Mittwoch, 31. Juli 2019
Philadelphia – Die Tendenz, zu viel zu essen, könnte teilweise daher kommen, dass Adipöse eine stärkere und länger andauernde geschmackliche Befriedigung aus dem Verzehr von Nahrung ziehen als schlanke Menschen. Zu diesem Ergebnis kommt eine randomisiert-kontrollierte Studie aus den USA, die im Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics veröffentlicht wurde (DOI: 10.1016/j.jand.2019.05.018).
In der Studie mit 161 normalgewichtigen, 78 übergewichtigen und 51 adipösen Teilnehmern gab es keine Hinweise auf eine unterschiedliche Geschmackswahrnehmung zwischen normalgewichtigen und übergewichtigen Teilnehmern. Doch die adipösen Probanden zeigten eine stärkere initiale Geschmackswahrnehmung als die nicht-adipösen. Außerdem nahm die Geschmackswahrnehmung bei ihnen langsamer ab.
„Adipositas hat viele Ursachen, aber die Nahrungsaufnahme spielt eine wichtige Rolle, speziell was die Auswahl und die Menge des konsumierten Essens angeht“, erklärt Studienautorin Linnea Polgreen vom Department of Pharmacy Practice and Science der University of Iowa in Iowa City. „Die Geschmackswahrnehmung könnte zu übermäßiger Nahrungsaufnahme führen. Wenn adipöse Menschen eine andere Geschmackswahrnehmung als schlanke Menschen haben, könnte dies helfen, Adipositas besser zu verstehen und möglicherweise neue Präventionsansätze zu entwickeln.“
Beim Essen eines bestimmten Nahrungsmittels nimmt die Geschmackswahrnehmung mit zunehmendem Verzehr immer weiter ab – sprich die ersten Bissen einer Tafel Schokolade schmecken immer am besten.
Polgreen und ihre Kollegen boten den Studienteilnehmern, vorwiegend waren es Frauen, in kontrollierter Umgebung Schokolade zum Verzehr und zur Bewertung des Geschmackserlebnisses an – ein Stückchen nach dem anderen. Sie konnten so viele Stückchen essen, wie sie wollten, ohne sich deswegen schlecht fühlen zu müssen. Verzehrt wurden zwischen zwei und 51 Stückchen Schokolade.
Die Hälfte der Studienteilnehmer war vor dem Experiment über den Kaloriengehalt von Schokolade aufgeklärt worden, um herauszufinden, ob diese Information Einfluss auf die Geschmackswahrnehmung hat.
Wie erwartet sanken die „Noten“, die die Studienteilnehmer für das Geschmackserlebnis vergaben, mit jedem weiteren Stückchen Schokolade ab. Und zwischen normal- und übergewichtigen Teilnehmern gab es dahingehend keine Unterschiede.
Bei den adipösen Probanden war dagegen eine konsistente Assoziation zwischen dem Geschmack des Essens, in diesem Fall der Schokolade, und dem BMI zu beobachten. Die adipösen Teilnehmer bewerteten bereits die ersten Stückchen Schokolade besser als die nicht-adipösen Teilnehmer. Und auch die darauffolgenden Stückchen schmeckten ihnen ihren Bewertungen zufolge noch besser als normal- und übergewichtigen Teilnehmern.
Kalorienzahl beeinträchtigt Geschmackswahrnehmung nicht
Was die Geschmackswahrnehmung außerdem beeinflusste war das Geschlecht der Studienteilnehmer – bei Frauen nahm sie schneller ab als bei Männern – und ob die Teilnehmer vor dem Experiment hungrig gewesen waren. In letzterem Fall war die Geschmackswahrnehmung stärker. Die Information über den Kaloriengehalt von Schokolade hatte dagegen keinen Einfluss auf die Geschmackswahrnehmung.
zum Thema
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„In unserer Studienpopulation zogen adipöse Menschen eine höhere Befriedigung aus jedem zusätzlichen Stückchen Schokolade als nicht-adipösen Studienteilnehmer. Ihre Geschmackspräferenzen zeigen auffällige Unterschiede“, resümiert Koautor Aaron Miller vom Department of Epidemiology der University of Iowa und ergänzt: „Unsere Ergebnisse zeigen auch, dass Adipöse mehr Schokolade verzehren müssen, um einen vergleichbaren Rückgang der Geschmackswahrnehmung zu erreichen.
So waren bei adipösen Frauen im Schnitt 12,5 Stückchen Schokolade notwendig, um auf denselben Level zu fallen, wie bei nicht-adipösen Frauen, die dafür nur 10 Stückchen essen mussten – das entspricht einer Kaloriendifferenz von 67,5 Kalorien. Und dies könnte – zum Teil – erklären, weshalb adipöse Menschen mehr esssen als nicht-adipöse Menschen.“ © nec/aerzteblatt.de
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Fettleibige essen möglicher weiße mehr, weil im Gehirn etwas reagiert
So können wir erst mal vergleichen, wo liegen die Unterschiede zwischen Fettleibigen Menschen und nicht Fettleibigen in der Nahrungsmittel Zusammenstellung und Menge.
Dann können wir durch Psychologen bestimmte Stressfaktoren in der Biografie und Lebenswiese vergleichen.
Dann wäre es noch wichtig genetische Faktoren zu vergleichen es gibt nun mal Menschen die sind größer oder haben mehr Muskeln oder Fett.
Auf den Daten könnte man eine Ernährungsumstellung langsam einführen und beobachten, wie die Teilnehmer im Geistigen damit umgehen und ob sich der Körper verändert.
Eine Ernährungsumstellung ist auch mit einer Veränderung der Bakterien im Darm verbunden und hat Auswirkungen auf denken, fühlen wie viele andere Stoffwechselvorgänge.
Fettleibige Menschen sind nicht gleich ungesund zu bewerten.
Es gibt Menschen, die wenig und sich nicht die richtigen Nährstoffe ihren Körper zuführen.
Dazu nicht vergessen eine bestimmte Menge an Bewegung muss sein das wiederum der Stoffwechsel funktioniert.
So sollten mit in die Studie, welchen Beruf oder wie der Tagesablauf aussieht.
Es gibt Berufe wo man viel unterschiedliche Körperhaltungen hat wie gehen, Bücken, sitzen das hängt wieder mit der genetischen Menge an Muskel und anderen Faktoren zusammen.
So könnte man mit verschieden Forschern jeder auf seinen Gebiet und mehreren Faktoren über eine längere Zeit eine Studie durchführen.

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