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Ausland

Fünf Staaten einigen sich auf Aufnahme von „Grego­retti“-Flüchtlingen

Mittwoch, 31. Juli 2019

Brüssel – Die Europäische Union (EU) hat eine Lösung für die Aufnahme von 131 Flücht­lingen gefunden, die vor fast einer Woche von einem Schiff der italienischen Küsten­wa­che gerettet wurden. Eine Sprecherin der EU-Kommission sagte heute in Brüssel, die fünf Mitgliedstaaten Deutschland, Frankreich, Portugal, Luxemburg und Irland hätten sich be­reit erklärt, Menschen von dem Küstenwachen-Schiff „Gregoretti“ aufzunehmen.

Italiens Innenminister Matteo Salvini kündigte daraufhin an, die Flüchtlinge an Land gehen zu lassen. Die italienische Küstenwache hatte am vergangenen Donnerstag im Mittelmeer rund 140 Migranten gerettet, die mit zwei Schlauchbooten in Libyen gestartet und in Seenot geraten waren. Salvini von der rechten Lega-Partei verweigerte der „Grego­retti“ aber zunächst die Einfahrt in einen italienischen Hafen. Die italienischen Behörden holten lediglich einige Flüchtlinge aus medizinischen Gründen von dem Schiff.

In der Nacht zum Samstag durfte das Schiff dann doch im Hafen der sizilianischen Stadt Augusta anlegen. Salvini bekräftigte aber, die anderen Flüchtlinge erst von Bord gehen zu lassen, wenn sich die EU auf eine Umverteilung einige.

Die Kommissionssprecherin äußerte sich nicht dazu, wie die Flüchtlinge auf die fünf EU-Länder verteilt werden sollen. Dem Vernehmen nach soll mehr als die Hälfte von ihnen in Italien bleiben, wo sich die Kirche um sie kümmern will.

In der EU schwelt seit langem ein Streit über die Verteilung von Migranten, die über das Mittelmeer nach Europa fliehen. Italien verweigert Schiffen mit Flüchtlingen inzwischen die Einfahrt in seine Häfen, solange nicht geklärt ist, welche anderen Staaten die Men­schen aufnehmen. Die Schiffe liegen deshalb oft tage- oder wochenlang mit den er­schöpften Migranten vor der Küste.

Nach einem Treffen in Paris am Montag vergangener Woche hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärt, dass 14 EU-Staaten der Umverteilung von Flüchtlingen auf Basis eines „solidarischen Mechanismus“ zugestimmt hätten. Salvini, der an dem Pariser Treffen nicht teilgenommen hatte, reagierte erbost auf die Erklärung. „Italien nimmt keine Befehle entgegen“, erklärte er. Macron hatte betont, die Migranten müssten weiter­hin in Italien an Land gehen. © afp/aerzteblatt.de

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