Ausland
30 Kilogramm Fentanyl bei Großrazzia in den USA sichergestellt
Montag, 2. September 2019
Washington – Mit einer großangelegten Razzia in mehreren US-Bundesstaaten haben Fahnder einen weit verzweigten Drogenhändlerring zerschlagen. Bei dem dreitägigen Einsatz seien unter anderem 30 Kilogramm Fentanyl sichergestellt worden. Die Menge des Schmerzmittels hätte laut Mitteilung des US-Justizministeriums genügt, „um mehr als 14 Millionen Menschen zu töten“.
Fentanyl gilt als 30 bis 50 Mal so stark wie Heroin und 50 bis 100 Mal so stark wie Morphium. Die Sucht nach Opioiden wie Fentanyl und Oxycontin ist ein gewaltiges Problem in den USA. Besonders schwer betroffen sind West Virginia, Ohio und Kentucky. Allein in den vergangenen fünf Jahren gab es mehr als 200.000 Todesfälle durch Überdosen.
In manchen Städten ist ein Viertel der Bevölkerung abhängig und damit auch unfähig, zu arbeiten oder sich um die Familie zu kümmern. Die Krise betrifft alle Altersgruppen und sozialen Schichten. Wegen der Opioidkrise, für deren Bekämpfung der US-Kongress sechs Milliarden Dollar über zwei Jahre bereitgestellt hat, ließ Präsident Donald Trump 2017 einen nationalen Gesundheitsnotstand ausrufen.
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Auch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), warnte im April vor möglicherweise wachsenden Gefahren durch Fentanyl-Schmerzmittel, die in der Anästhesie zum Einsatz kommen. Diese würden hierzulande meist in Pflegeheimen oder Kliniken „abgezweigt“. Die Fallzahlen in Deutschland sind aber gemessen an der Krise in den USA weitaus geringer. © dpa/aerzteblatt.de

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