Vermischtes
Künstliche Intelligenz soll Ärzten beim Verstehen von Arztbriefen helfen
Dienstag, 3. September 2019
Koblenz – Künstliche Intelligenz (KI) soll künftig Ärzten beim Lesen von Arztbriefen helfen. Das sagte einer der Referenten des rheinland-pfälzischen Zukunftskongresses Gesundheit digital in Koblenz, der Informatikprofessor Steffen Staab.
In einer großen Klinik fielen im Jahr Hunderttausende Arztbriefe an, sagte er. Darunter seien nicht nur Erkältungen und Grippen, sondern auch seltene Spezialfälle. „Diese sollen möglichst zielgerichtet aufbereitet werden, damit Ärzte sie sofort verstehen und nicht erst zehn Seiten irgendwo nachlesen müssen“, sagte der Experte.
Staab zufolge laufen an mehreren deutschen Hochschulen und Kliniken Projekte zu KI und Arztbriefen, auch Unternehmen befassten sich damit.
Eine 100-prozentig funktionierende Software gebe es hier noch nicht, sagte Staab. Es sei eine Mammutaufgabe, die auch in zehn Jahren nicht vollständig gelöst sei. Aber es gehe voran. „Zwischen der Google-Suche vor 20 Jahren und heute liegen auch Welten“, betonte der 49-jährige Uniprofessor. Heute funktioniere Googeln viel besser. Aber eben noch nicht perfekt. „Es geht immer darum, aus Daten zu lernen.“
Arztbriefe sind nicht nur mitunter sehr speziell, sondern auch aus anderen Gründen selbst für Experten nicht leicht verständlich. Eine Befragung von 197 Hausärzten durch Sprachwissenschaftler der Universität Düsseldorf ergab unlängst, dass fast alle die Entlassungsbriefe von Kollegen in Kliniken manchmal nicht auf Anhieb verstehen. Diese Schreiben zu Zustand und Therapie von Patienten seien demnach oft unstrukturiert, fehlerhaft, vage oder missverständlich. © dpa/aerzteblatt.de

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