Ausland
Deutschland stockt Hilfe im Sudan leicht auf
Mittwoch, 4. September 2019
Khartum – Wenige Wochen nach dem Umsturz im Sudan stockt Deutschland seine Hilfe für das drittgrößte afrikanische Land leicht auf. Bundesaußenminister Heiko Maas sagte dem armen und hoch verschuldeten Land gestern bei einem Besuch in der sudanesischen Hauptstadt Khartum fünf Millionen Euro zusätzlich für humanitäre Hilfe zu. Zudem stellte er dem Land eine Wiederaufnahme der Entwicklungshilfe in Aussicht. Darüber solle im Bundestag beraten werden.
Maas sicherte zudem Unterstützung in den Bereichen Wirtschaft, Sicherheit und Organisation des Demokratisierungsprozesses zu. „Das ist ein langer Weg, aber wir werden Sie auf diesem Weg unterstützen“, sagte der SPD-Politiker nach seinem Treffen mit Ministerpräsident Abdullah Hamduk.
Unter dem Druck monatelanger Massenproteste hatte das Militär im April den Staatschef Omar al-Baschir abgesetzt, der das streng islamische Land 30 Jahre regiert hatte. Vor knapp zwei Wochen wurde eine von Militärrat und Opposition gebildete Regierung vereidigt. Maas ist der erste Außenminister, der das Land seit dem Sturz al-Baschirs besucht.
Die deutsche Entwicklungshilfe für den Sudan wurde zu dessen Regierungszeit eingestellt. Die humanitäre Hilfe ist vergleichsweise gering. Im vergangenen Jahr zahlte das Auswärtige Amt 15 Millionen Euro. Mit der jetzt zugesagten Aufstockung werden es in diesem Jahr wieder 15 Millionen sein. Zehn Millionen sind bereits geflossen.
Zum Vergleich: Von 2014 bis 2017 hat die Bundesregierung dem Irak 417 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, also pro Jahr durchschnittlich mehr als 100 Millionen. Für das Bürgerkriegsland Jemen flossen im selben Zeitraum durchschnittlich 51 Millionen Euro im Jahr. © dpa/aerzteblatt.de

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