Ausland
Staaten sollen stärkeren Fokus auf Ernährung legen
Mittwoch, 4. September 2019
Genf – Die Regierungen sollten weltweit in ihren Gesundheitssystemen einen stärkeren Fokus auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung und eine ausreichende Nährstoffversorgung legen. Das fordert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einem neuen Bericht zum Thema namens Essential Nutrition Actions.
Die Organisation schätzt, dass Investitionen in die Ernährung bis 2025 weltweit 3,7 Millionen Menschenleben retten könnten. Naoko Yamamoto, Assistant Director General bei der WHO, bezeichnete die Ernährung als einen Eckpfeiler für qualitativ hochwertige Gesundheitsdienste in einem Land.
Der Bericht ist eine Zusammenstellung von Ernährungsmaßnahmen, um den Ländern ein Instrument zur Verfügung zu stellen, Ernährungsmaßnahmen in ihre nationale Gesundheits- und Entwicklungspolitik zu integrieren.
Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören laut WHO die Bereitstellung von Eisen- und Folsäurepräparaten im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge, die Verzögerung der Nabelschnurklemmung, die Förderung, der Schutz und die Unterstützung des Stillens sowie die Ernährungsberatung für die Bevölkerung – zum Beispiel zur Aufnahme von freiem Zucker bei Erwachsenen und Kindern und zur Salzzufuhr.
Die WHO weist daraufhin, dass Unterernährung zwar weiterhin ein gesundheitlicher Risikofaktor in manchen Regionen der Welt ist, aber auch Übergewicht und Adipositas weltweit zunehmen.
Die Prävalenz von Kindern, die als übergewichtig gelten, stieg zwischen 1990 und 2018 weltweit von 4,8 Prozent auf 5,9 Prozent, was einem Anstieg von mehr als neun Millionen Kindern entspricht. Auch das Übergewicht und die Fettleibigkeit bei Erwachsenen nähmen in fast allen Regionen und Ländern zu. © hil/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema

Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.