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Fachgesellschaft stellt neue Leitlinie zum geriatrischen Assessment vor

Donnerstag, 19. September 2019

/dpa

Berlin – Eine neue Leitlinie „Geriatrisches Assessment der Stufe 2“ hat eine Experten­gruppe der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) erarbeitet. Die Leitlinie sei auf­grund verschiedener Neuerungen notwendig, wie Sonja Krupp, wissenschaftliche Leiterin der Forschungsgruppe Geriatrie Lübeck am Krankenhaus Rotes Kreuz Lübeck Geriatrie­zentrum, betonte.

So sei nach Einführung des Barthel-Index zum systematischen Erfassen der Selbststän­dig­keit und Pflegebedürftigkeit, dem Timed-Up-and-Go-Test, der Mini Mental State Exa­mination und der Geriatrischen Depressionsskala diverse weitere Instrumente verfügbar geworden, sagte sie. Zugleich bestünde bei vielen Geriatern Unklarheit darüber, bei welchen Patienten diese neueren Verfahren den früheren Klassikern überlegen seien.

Das in der Leitlinie umrissene Assessment der Stufe zwei – auch „geriatrisches Basisas­sement“ genannt – enthalte fast alle von klinisch tätigen Geriatern eingesetzten Asses­sment-Instrumente und bilde unter Einbezug der Anamneseerhebung, der körperlichen Untersuchung und sonstiger Beobachtungen die Basis der Therapieplanung und -kon­trolle.

Krupp weist daraufhin, dass dies auch abrechnungstechnisch hochrelevant ist: „In Deutschland wird zur Abrechnung medizinischer Leistungen ein Operationen- und Proze­durenschlüssel herangezogen. Das korrekte Durchführen des Assessments der Stufe 2 ist demgemäß eine der obligaten Voraussetzungen zur Kodierung der geriatrischen frühre­habilitativen Komplexbehandlung“, betonte sie.

Ohne den daraus folgenden Erlös wäre das Vorhalten des im Team eng zusammenarbei­tenden hoch spezialisierten Personals unterschiedlicher Professionen nicht finanzierbar. „Wird auch nur in einem der vorgeschrie­benen Bereiche das Assessment gemäß Inter­pre­tation des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen nicht ordnungsgemäß durchge­führt, so kann die Kodierung dieser Prozedur komplett wegfallen“, warnte die Expertin. © hil/aerzteblatt.de

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