Ausland
Vor möglichem Einmarsch in Syrien: Türkei schickt Ärzte an Grenze
Freitag, 20. September 2019
Istanbul – Die Türkei hat Dutzende Ärzte in das Grenzgebiet zu Syrien beordert, nachdem Präsident Recep Tayyip Erdogan wiederholt vor einem Militäreinsatz in der Region gewarnt hat. Die Ärzte würden „im Rahmen der geplanten grenzüberschreitenden Militäroperation der türkischen Streitkräfte in Syrien medizinische Leistungen“ erbringen, hieß es in einem Dokument des Gesundheitsministeriums.
Die Ärzte aus verschiedenen Teilen der Türkei sollten schon von heute an einen Monat in den türkischen Grenzprovinzen Sanliurfa und Mardin eingesetzt werden. Zunächst seien 94 Mediziner betroffen, sagte Osman Öztürk von der Ärztekammer in Istanbul. Die meisten von ihnen seien erst gestern Abend informiert worden.
Die Türkei und die USA hatten sich Anfang August auf die Einrichtung einer sogenannten Sicherheitszone in Nordsyrien geeinigt. Die Türkei fordert entlang der Grenze ein Gebiet unter ihrer alleinigen Kontrolle. Die Gegend wird bisher von der syrischen Kurdenmiliz YPG beherrscht, die von Ankara als Terrororganisation betrachtet wird. Für die USA ist sie dagegen ein wichtiger Partner im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Erdogan hatte diese Woche erneut gewarnt, dass die sogenannte Sicherheitszone bis Ende September eingerichtet werden müsse. Sonst werde die Türkei ihren eigenen Weg gehen, drohte er. Ankara wirft Washington mangelnden Einsatz bei der Umsetzung der Zone vor. Die beiden Länder haben allerdings bereits mit gemeinsamen Patrouillen zur Einrichtung der Zone in Nordsyrien begonnen. © dpa/aerzteblatt.de

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