Politik
Nichtkleinzelliger Lungenkrebs: Teilpopulation kann von Pembrolizumab profitieren
Montag, 23. September 2019
Köln – Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat dem Wirkstoff Pembrolizumab positive Effekte für eine Teilpopulation von Patienten mit nichtkleinzelligem Lungenkrebs (non small cell lung carcinoma, NSCLC) bescheinigt. In zwei Addenda zu einem früheren Auftrag reicht das Spektrum der IQWiG-Bewertungen nun von einem erheblichem Zusatznutzen bis zu einem geringeren Nutzen.
Pembrolizumab ist ein monoklonaler Antikörper, der zu den Immun-Checkpoint-Inhibitoren gehört und hier zu den PD-1-Hemmern. Bereits Anfang Juli hatte das IQWiG in zwei frühen Nutzenbewertungen untersucht, ob bestimmte Wirkstoffkombinationen mit Pembrolizumab Patienten mit metastasierendem plattenepithelialem oder nicht plattenepithelialem NSCLC Vorteile gegenüber der jeweiligen zweckmäßigen Vergleichstherapie bieten. Laut den Kölner Wissenschaftlern waren die Zahlen zu dem zentralen Endpunkt „Gesamtüberleben“ in den Herstellerdossiers jedoch nicht interpretierbar.
„Im anschließenden Stellungnahmeverfahren hat der Hersteller die Widersprüche aufgelöst: Er hatte die Analysen zum Gesamtüberleben in den Dossiers falsch dargestellt, aber korrekt durchgeführt“, berichtet das IQWiG nun. In die beiden Addenda zu den ursprünglichen Bewertungen konnte das IQWiG diese Analysen nun einbeziehen: Für bestimmte Teilpopulationen ergab sich dabei jeweils ein Zusatznutzen.
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Insgesamt zeigt sich nun in der Erstlinientherapie bei einem nicht plattenepithelialen NSCLC ohne EGFR- oder ALK-positive Tumormutationen mit einer unter 50-prozentigen PD-L1-Expression für Frauen ein Beleg für einen erheblichen und für Männer ein Hinweis auf einen geringen Zusatznutzen.
Liegt die PD-L1-Expression über 50 Prozent, so verbleibt für Frauen ein Anhaltspunkt für einen erheblichen Zusatznutzen. Für Männer gibt es einen Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie.
In der Erstlinienbehandlung des plattenepithelialen NSCLC beeinflusst das Geschlecht die Ergebnisse einer Therapie mit Pembrolizumab laut IQWiG dagegen nicht. Bei einer PD-L1-Expression unter 50 Prozent gibt es einen Hinweis auf einen erheblichen Zusatznutzen. Bei einer PD-L1-Expression über 50 Prozent ist für Männer wie Frauen ein Zusatznutzen nicht belegt. © hil/aerzteblatt.de

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