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Nutri-Score motiviert Lebensmittelhersteller zu gesünderen Produkten
Dienstag, 24. September 2019
Berlin – Die Lebensmittelampel Nutri-Score motiviert Lebensmittelhersteller nach Ansicht der Deutschen Allianz Nichtübertragbarer Krankheiten (DANK), ihre Produkte gesünder zu gestalten. Das teilte DANK mit Verweis auf Frankreich heute mit.
Dort habe die Supermarktkette Intermarché angekündigt, die Rezepturen von mehr als 900 Eigenprodukten zu verändern – so dass diese die Nutri-Score-Bewertung A, B oder C bekommen (gesundheitlich sehr günstig bis mittelmäßig). Zeitgleich senke die belgische Supermarktkette Delhaize die Preise für 100 Produkte mit Nutri-Score A und B um 20 bis 50 Prozent.
„Der Nutri-Score löst offenbar im Ausland einen Innovations- und Marketingschub in Richtung gesunde Ernährung aus“, sagte DANK-Sprecherin Barbara Bitzer. „Genau diesen brauchen wir auch in Deutschland dringend.“
In Deutschland habe sich gerade mit dem Unternehmen HAK ein weiterer Lebensmittelhersteller zum Nutri-Score bekannt. Auch Aldi Schweiz habe angekündigt, ab 2020 den Nutri-Score auf seinen Eigenmarken einzuführen.
Damit sei Deutschland demnächst geradezu umzingelt vom Nutri-Score. Dennoch erwäge Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) weiterhin die Option, in Deutschland ein eigenes, einfarbiges Label einzuführen.
„Frau Klöckner sollte die Macht des Faktischen anerkennen“, sagte Bitzer. Der Nutri-Score sei das Label, das sich europaweit bei den Unternehmen durchsetze und sogar kreativ genutzt werde. Zudem bringe er Innovationen bei Fertigprodukten, die die Ministerin auch für Deutschland erreichen möchte.
Wie das Bundesernährungsministerium heute bekanntgab, soll am kommenden Montag das Ergebnis einer offiziellen Verbraucherbefragung vorgelegt werden. Julia Klöckner (CDU) hatte angekündigt, das Ergebnis solle für sie maßgeblich dafür sein, welches Nährwert-Logo die Bundesregierung zur freiwilligen Nutzung auf Packungen empfiehlt.
Seit Mitte Juli waren in der Umfrage im Auftrag des Ministeriums vier Modelle unter anderem auf Verständlichkeit getestet worden. © may/EB/aerzteblatt.de

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