Ärzteschaft
Hausärzte plädieren wegen Lieferengpässen für innereuropäische Arzneimittelproduktion
Mittwoch, 25. September 2019
Köln – Der Hausärzteverband Nordrhein hat die steigenden Lieferengpässe etlicher Arzneimittel kritisiert. Nach Angaben des Verbandes sind aktuell 280 Medikamente nicht lieferbar. Dafür machen die Hausärzte unter anderem die Verlagerung der Produktionsstätten in Niedriglohnländern sowie den Trend zu einer nachfragegesteuerten Produktion verantwortlich.
Sie fordern, Produktionsstätten für Wirkstoffe wieder nach Europa zu verlagern. „Auch, wenn hierdurch die Preise steigen, sollte es uns wert sein“, unterstrich Verbandsvorsitzender Oliver Funken. Die Patientensicherheit müsse an erster Stelle stehen.
Lieferengpässe träten bei Routineverordnungen inzwischen immer häufiger auf, bei hochpreisigen, patentgeschützten Arzneimitteln dagegen eher selten. Wenn Ärzte aufgrund von Lieferengpässen auf andere Präparate ausweichen müssten, sei dies mit zusätzlichem Beratungs- und Aufklärungsaufwand verbunden, der das Gesundheitssystem weiter belaste.
Eine europäische Lösung kann aus Sicht des Hausärzteverbandes gegensteuern und diverse Vorteile bieten. Dazu gehörten eine kontinuierliche Qualitätskontrollen, verkürzte Lieferwege sowie zusätzliche Arbeitsplätze. © hil/sb/aerzteblatt.de

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