Politik
Elektronisches Rezept soll schrittweise kommen
Freitag, 27. September 2019
Düsseldorf – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich für eine schrittweise Einführung des papierlosen elektronischen Rezepts (E-Rezept) ausgesprochen. „Bei Fragen der Anwendung würde ich gern jetzt endlich mal starten mit dem E-Rezept“, sagte Spahn heute beim Deutschen Apothekertag in Düsseldorf. Er wolle nicht warten, bis es eine „180-prozentige Lösung“ gebe, sondern lieber Schritt für Schritt beginnen.
Mit dem Gesetzes für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV)hat der Bundestag dieEinführung von E-Rezeptenschon beschlossen. Bis 2020 soll die Selbstverwaltung die Grundlagen dafür schaffen. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hatte das Vorhaben begrüßt: Das E-Rezept sei nur die „letzte digitale Meile“, die noch zu überbrücken sei.
Bedenken der Apotheker wegen der Sicherheit und der Wettbewerbsfähigkeit beim E-Rezept versuchte Spahn in Düsseldorf zu zerstreuen. Es werde sichergestellt, dass die E-Rezepte nicht über Plattformen gehandelt oder gemakelt werden könnten. Die Souveränität der Patienten und der freien Apothekenwahl bleibe erhalten. Ein „entscheidender Vorsprung“ sei die Verbindung von E-Rezept, Botendiensten und der Vor-Ort-Apotheke.
Konkurrenz macht den stationären Apotheken der Versandhändler DocMorris, der hofft, ihnen nach der Einführung elektronischer Rezepte noch mehr Geschäft abjagen zu können. Spahn machte sich vor den Apothekern auch für eine weiterhin flächendeckende Versorgung mit Präsenzapotheken in Städten und auf dem Land stark. „Für viele ist die Apotheke vor Ort ein Stück Heimat“, sagte er. © dpa/aerzteblatt.de

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