Ärzteschaft
Hartmannbund mahnt Strategie für Verbesserung der Gesundheitskompetenz an
Dienstag, 1. Oktober 2019
Berlin – Der Hartmannbund (HB) in Westfalen-Lippe fordert von der Landesregierung einen strukturierten Maßnahmenplan, um die Bevölkerung in Gesundheitsfragen kompetenter zu machen. „Wir können und müssen die Defizite in der Gesundheitskompetenz durch innovative und geeignete Maßnahmen überwinden“, sagte Hans-Peter Peters, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des HB-Landesverbandes.
Der HB fordere die Landesregierung auf, die Sachkompetenz der Ärzte bei der Entwicklung notwendiger Instrumente einzubeziehen. Er betonte, Gesundheitskompetenz spiele in einem solidarisch finanzierten Gesundheitssystem eine bedeutende Rolle. „Ihre langfristige Verbesserung ist ausschlaggebend für unsere zukünftige Versorgung“, so Peters.
Der HB verweist in diesem Zusammenhang auf eine Studie, die im Zusammenhang mit dem Nationalen Aktionsplan Gesundheitskompetenz erstellt worden ist. Danach sieht sich über die Hälfte der Deutschen vor Probleme gestellt, wenn sie gesundheitsrelevante Informationen im Alltag erschließen soll.
„Dieser Gruppe fällt es eigenen Angaben zufolge schwer, gesundheitsbezogene Informationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und auf die eigene Lebenssituation anzuwenden. Das erschwert es ihnen, im Alltag Entscheidungen zu treffen, die für ihre Gesundheit förderlich sind“, heißt es dazu auf der Webseite des Nationalen Aktionsplans Gesundheitskompetenz.
Der HB fordert daher unter anderem, in Schule und Ausbildung mehr Gesundheitskompetenz zu vermitteln. Auch am Arbeitsplatz sollte Gesundheitskompetenz laut dem HB Thema sein. Der Verband hebt außerdem die Rolle von validierten digitalen Angeboten hervor, zum Beispiel Gesundheits-Apps. Sie können laut dem HB Ärzte und andere Mitarbeiter im Gesundheitswesen in ihrer täglichen Aufklärungsarbeit unterstützen.
Der Nationale Aktionsplan Gesundheitskompetenz wurde bereits vor rund 1,5 Jahren dem Bundesgesundheitsministerium übergeben. Er umfasst 15 Empfehlungen, die verschiedene gesellschaftlichen Akteure einbinden und darauf abzielen, das Gesundheitssystem nutzerfreundlicher zu gestalten und die Gesundheitskompetenz des Einzelnen zu fördern.
Der „Nationale Aktionsplan Gesundheitskompetenz“ geht auf eine Initiative der beteiligten Wissenschaftler zurück und steht unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministers. Die Robert Bosch Stiftung und der AOK-Bundesverband haben die Arbeit gefördert. © hil/aerzteblatt.de

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