Ärzteschaft
Fachgesellschaft plant deutschlandweites Kopfschmerzregister
Montag, 7. Oktober 2019
Kiel – Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) will bis zum Ende des Jahres ein bundesweites Kopfschmerzregister einführen. Dieses soll teilnehmende Ärzte und Patienten bei der Diagnostik, Therapieplanung und Therapiekontrolle unterstützen und einen wissenschaftlichen Beitrag zur Versorgungsforschung leisten, wie die Fachgesellschaft mitteilte.
Die DMKG verfolgt damit im Wesentlichen zwei konkrete Ziele: Erstens soll es Ärzte bei Diagnosestellung, Verlaufsbeobachtung und Behandlung von Kopfschmerzpatienten unterstützen. Dafür soll das Register validierte Instrumente für eine standardisierte Dokumentation zur Verfügung stellen, mit dem Ziel, dadurch die Struktur- und Versorgungsqualität bei der Behandlung von Kopfschmerzpatienten nachhaltig zu verbessern.
Außerdem soll das Register deutschlandweite anonymisierte Versorgungs- und Behandlungsdaten über Kopfschmerzpatienten enthalten, die für die Beantwortung wissenschaftlicher Fragestellungen genutzt werden können, auch in Hinblick auf neue nichtmedikamentöse und medikamentöse Therapien.
Die Fachgesellschaft kündigte zugleich eine bundesweite Initiative „Attacke! Gemeinsam gegen Kopfschmerzen“ an. Die Initiative bietet webbasiert Fortbildungsangebote für Ärzte sowie Weiterbildungsveranstaltungen und unterstützt den Aufbau von Kooperationen zwischen den Primärversorgern und Spezialisten.
„Besonders wichtig sind uns die nicht medikamentösen und medikamentösen vorbeugenden Therapien, um die Entwicklung von Kopfschmerzen durch übermäßige Schmerzmitteleinnahme zu verhindern“, sagte DMKG-Präsidentin Stefanie Förderreuther.
Sie wies darauf hin, dass die Diagnostik und Therapie von Kopfschmerzen in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte gemacht hat, aber immer noch viele Patienten nicht leitliniengerecht behandelt werden. „Trotz aller Fortschritte benötigen wir mehr Spezialisten. Man kann und muss noch vieles an der Versorgung von Kopfschmerzpatienten in Deutschland verbessern“, betonte Förderreuther.
Laut DMKG sind bei circa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung Monat für Monat Kopfschmerztage häufiger als kopfschmerzfreie Tage. © hil/aerzteblatt.de

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