Vermischtes
Merck schließt Übernahme von Versum ab
Dienstag, 8. Oktober 2019
Darmstadt – Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck hat die 5,8 Milliarden Euro teure Übernahme des US-Halbleiterzulieferers Versum abgeschlossen. Nach der jüngsten Genehmigung durch die chinesischen Kartellbehörden sei die letzte Hürde für den Deal überwunden, teilte Merck gestern mit.
Der Dax-Konzern solle durch den Zukauf zu einem führenden Anbieter von Elektronikmaterialien für die Halbleiter- und Displayindustrie werden. Mit Versum, einem Hersteller von Spezialmaterialien und -geräten, will Merck sein profitables Geschäft mit Spezialchemie ausbauen.
Im Trend zur vernetzten Industrie, immer leistungsfähigeren Prozessoren und künstlicher Intelligenz sieht der Konzern Wachstumschancen. In der Chipherstellung seien die Grenzen der Miniaturisierung erreicht und neue Technologien gefragt, hatte Chef Stefan Oschmann jüngst gesagt. Jedoch ist die Halbleiterproduktion zuletzt gesunken.
Finanziell soll sich der Deal direkt im Merck-Geschäft niederschlagen: Der Konzernumsatz steige mit der Übernahme in den übrigen knapp drei Monaten des Jahres um 270 Millionen Euro, hieß es weiter.
Der Beitrag zum bereinigten Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen liege bei 80 bis 90 Millionen Euro. Ab 2022 sei ferner mit Synergien von jährlich 75 Millionen Euro zu rechnen. Nach der Übernahme liege nun der Fokus auf dem Generieren von Barmitteln, um die Verschuldung zu senken.
Merck hatte sich in einem Bieterwettkampf gegen den US-Konzern Entegris durchgesetzt, der zunächst Versum übernehmen wollte. Mit dem Deal steigt die Zahl der Beschäftigten um etwa 2.300 auf rund 56.000. © dpa/aerzteblatt.de

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