Ausland
Athen bringt Hunderte Flüchtlinge aufs Festland
Montag, 21. Oktober 2019
Athen – Um das überfüllte Flüchtlingslager auf der Touristeninsel Samos im Osten der Ägäis zu entlasten, will die griechische Regierung knapp 700 Migranten auf das Festland verlegen. Sie sollen morgen in Piräus eintreffen, wie das Ministerium für Bürgerschutz heute mitteilte. Hunderte weitere Migranten sollten in den kommenden Tagen Berichten des Staatsfernsehens (ERT) zufolge von anderen Inseln aus nach Piräus gebracht werden.
Wie der griechische Minister für Bürgerschutz, Michalis Chryssohoidis, in der vergangenen Woche im Parlament erklärt hatte, will Athen bis Ende des Jahres mehr als 20.000 Migranten aus den Lagern auf den Inseln auf das griechische Festland bringen. Allein am Wochenende hatten nach Angaben der Küstenwache 433 Migranten aus der Türkei zu griechischen Inseln übergesetzt.
Auf der Insel Samos protestierten heute Hunderte Anwohner gegen die überfüllten Lager. „Europa hat uns vergessen“, skandierten die Menschen etwa, wie das Staatsfernsehen (ERT) berichtete. Im April war die Zahl der auf den Inseln lebenden Migranten auf 14.000 zurückgegangen. Seitdem sind wieder verstärkt Migranten gekommen.
Auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos harren zurzeit knapp 34.000 Migranten aus. Das ist die höchste Zahl seit Inkrafttreten des EU-Türkei-Flüchtlingspaktes im März 2016. © dpa/aerzteblatt.de

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