Medizin
Aromen in E-Zigaretten verführen Jugendliche zu längerem Konsum
Freitag, 1. November 2019
Los Angeles/Philadelphia – Teenager, die E-Zigaretten mit Süßigkeiten- oder Fruchtgeschmacksrichtungen verwenden, halten eher an der Gewohnheit fest und inhalieren stärker. Das zeigt eine Umfrage unter 478 Jugendliche aus der Region Los Angeles, die in Pediatrics publiziert wurde (2019; doi: 10.1542/peds.2019-0789).
Die Forscher der
Unter den befragten Schülern waren Frucht- (n = 561, 71,2%) und Süßigkeitenaromen (n = 299, 37,9%) am beliebtesten. Menthol oder Minze waren mit 18,3 % zudem deutlich beliebter als geschmacksneutrale Liquids (6,3 %). Am seltensten nutzen die Jugendlichen E-Zigaretten mit Tabakgeschack (3 %).
Die Studie könnte Forderungen nach aktuell in den USA diskutierten Beschränkungen für aromatisierte E-Zigaretten unterstützen. Vor einem Monat hatte die Trump-Administration ein mögliches Verkaufsverbot angedroht. Umgesetzt wurde es jedoch noch nicht. Der Marktführer Juul hatte daraufhin freiwillig einige seiner Aromenprodukte vom Markt zurückgezogen – die Aromen Menthol und Minze jedoch nicht.
Ein etwas anderes Bild der beliebtesten Aromen postulierte kürzlich Robin Koval, Bestsellerautorin und Präsidentin der US-Truth Initiative, einer gemeinnützigen Tabakkontrollorganisation. „Wir und JUUL wissen, dass Minze und Menthol zu den beliebtesten Geschmacksrichtungen für Jugendliche gehören, da 64 % der High-School-E-Zigarettenbenutzer diese Geschmacksrichtungen verwenden.“ Laut Koval sei auch bekannt, dass Menthol für junge Zigarettenkonsumenten die erste Wahl sei. Eine Quelle für diese Annahme nannte Koval dem Deutschen Ärzteblatt auf wiederholte Anfrage jedoch bisher nicht.
„Vorschriften, die die Exposition von Jugendlichen gegenüber aromatisierten E-Zigaretten verringern, können dazu beitragen, junge Menschen, die E-Zigaretten ausprobieren, daran zu hindern, langfristige E-Zigaretten-Nutzer zu werden“, sagte Erstautor Adam Leventhal. Wenn die Jugendlichen nicht mehr auf E-Zigaretten in den beliebten Geschmacksrichtungen zugreifen könnten, würde das Millionen von jungen E-Zigaretten-Nutzern ermutigen, mit dem Vaping aufzuhören, erhofft sich der Forscher. © gie/aerzteblatt.de
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