Vermischtes
Berliner Start-Up erhält Zulassung zur digitalen Auswertung von Mammografie-Bildern
Montag, 28. Oktober 2019
Berlin/Düsseldorf – Neue Möglichkeiten für das Mammografie-Screening-Programm: Das Berliner Start-up Merantix Healthcare hat für seine Software „Vara“ zur digitalen Bildauswertung die Zulassung und das CE-Kennzeichen erhalten. Einen entsprechenden Bericht des Newsletters „Handelsblatt Inside Digital Health“ bestätigte das Unternehmen gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt (DÄ) auf Nachfrage.
Vara soll Mammografie-Bilder digital auswerten und unauffällige Aufnahmen aussortieren. Diese machen bekanntlich den größten Teil aller Bilder aus. Sie werden im Augenblick alle von Ärzten nach dem Vier-Augen-Prinzip begutachtet – was viel Zeit kostet und teuer ist. Vara soll das Verfahren künftig wesentlich beschleunigen und die Auswertung außerdem genauer machen. Die Software habe man auf einem der weltweit größten Brustkrebs-Datensätze mit mehr als zwei Millionen Aufnahmen trainiert, sagte der CEO des Unternehmens, Jonas Muff, gegenüber dem Handelsblatt.
Das Unternehmen möchte nun dahin kommen, dass die gesetzlichen Krankenkassen den Einsatz der Software übernehmen. „Wir streben die Erstattungsfähigkeit in der Regelversorgung an und gehen davon aus, dass wir dafür durch die Methodenbewertung müssen. Nächstes Jahr planen wir dafür zunächst konkret Pilotprojekte mit Partnern auf Landesebene“, teilte das Unternehmen dem DÄ mit.
Bei Vara handelt es sich per definitionem um ein Hochrisiko-Medizinprodukt der Klasse 2b. Die Methodenbewertung ist damit Sache des Gemeinsamen Bundesausschusses G-BA.
„Der Hersteller ist sich dieses Umstands sehr bewusst und hat sich frühzeitig und bereits vor der Zertifizierung mit dem G-BA ins Benehmen gesetzt“, sagte der G-BA-Vorsitzende Josef Hecken gegenüber dem Handelsblatt. © hil/aerzteblatt.de

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