Politik
Hecken hält Kassenerstattung von Homöopathie für gefährlich
Montag, 4. November 2019
Berlin – Der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) , Josef Hecken, sieht in der Erstattung von Homöopathie durch gesetzliche Krankenkassen erhebliche Gefahren. Die Menschen gehen davon aus, „dass das automatisch Wirksamkeit bedeutet", sagte Hecken dem Tagesspiegel vom Montag. „Und wenn wir den Globuli diesen Anschein geben, dann kann das im Einzelfall sehr gefährlich werden." Der G-BA entscheidet auf Grundlage der Gesetze darüber, welche medizinischen Leistungen die gesetzlich Versicherten beanspruchen können.
Hecken kritisierte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der den Kassen die freiwillige Erstattung von Homöopathie nicht verbieten möchte und zur Begründung auf die geringen Kosten verwiesen hatte. „Krebspatienten, die auf eine Therapie verzichten und stattdessen auf solche Zuckerkügelchen setzen, gab und gibt es immer wieder", sagte der G-BA-Chef.
„Das kann man nicht ignorieren, nur weil es nicht viel kostet." Er wünsche sich hier „den Einsatz, den Jens Spahn bei anderen Themen zeigt", sagte Hecken. Nur leider könne man - und das wisse der Minister - „mit einem rigideren Kurs bei der Homöopathie nicht so viele Sympathien gewinnen".
Der Vorstandsvorsitzende der am G-BA beteiligten Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hatte sich ebenfalls bereits dafür ausgesprochen, die Kassenfinanzierung homöopathischer Mittel zu stoppen. Nach Angaben der KBV geben die Kassen dafür jährlich rund 70 Millionen Euro aus. In Deutschland sind homöopathische Mittel kein Bestandteil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherung. Allerdings erstatten viele Kassen Behandlungskosten - auch aus Marketinggründen © kna/aerzteblatt.de

Hecken zeichnet verzerrtes Bild
Dr. med. Fred-Holger Ludwig

...einige Zeit her....
https://homoeopathiewirkt.wordpress.com/2019/10/12/studienlage-zur-evidenz-der-homoopathie/
https://homoeopathiewirkt.wordpress.com/2019/10/26/nhmrc-oder-das-verschwinden-homoopathischer-evidenzen/

Es geht ja darum
Lesen Sie den Donner-Report - Donner hat immerhin viele Jahre ernsthaft Homöopathie praktiziert, bis er sich wissenschaftlih damit auseinandersetzen musste und totales Scheitern erlebte.
Sie dürfen ja gern an die Homöopathie glauben - aber bitte nicht auf Kosten ANDERER!

Weil's hilft!
https://www.carstens-stiftung.de/artikel/aktuelle-studie-deutsche-wuenschen-sich-ein-miteinander-von-schulmedizin-und-ergaenzenden-therapien.html

Recht hat er!
Ich habe zurzeit einen Patienten aus der Nachbarschaft meiner Praxis, der seit Jahrzehnten seinem homöopathischen Arzt vertraute. Er kam, weil der in den Ruhestand ging, und hielt sich für völlig gesund...
Adipositas II°, DM2 mit HbA1 von 8.8, eGFR 45, RR 190/110, Gesamtcholesterin 290mg/dl, Triglyceride 365,
All das vom Kollegen mit Globuli und Tröpfchen "gut eingestellt".
Blutdruckmessung?, Blutuntersuchung? Körperliche Untersuchung? - alles Fehlanzeige, aber immer gut repertorisiert!

Hecken offenbart sich als erschreckend uninformiert.....
Wie spricht ein führender Skeptiker in seinem Blog:
"Außerdem sollten Sie meine Äußerungen und die des INH noch einmal genauer lesen: Unsere Aussage ist, dass es keine belastbare / zuverlässige / überzeugende Evidenz für eine Wirksamkeit über Placebo hinaus gibt.
Also nicht „keine“ [!!!!!!]
sondern „keine aussagekräftige“, was in der absoluten Anzahl ja einen Unterschied macht. So wie „kein Bier“ etwas anderes ist als „kein gutes Bier“."
Qod erat demonstrandum!
https://homoeopathiewirkt.wordpress.com/2019/10/12/studienlage-zur-evidenz-der-homoopathie/

Pharmadiktatur

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