Ärzteschaft
Neuer Versorgungsvertrag zur telemedizinischen Versorgung bei Diabetes Typ 2
Mittwoch, 6. November 2019
Düsseldorf – Einen neuen bundesweiten Versorgungsvertrag zur telemedizinischen Betreuung von Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 haben die IKK classic und das Deutsche Institut für Telemedizin und Gesundheitsförderung (DITG) aufgelegt. Hausärzte und Diabetologen können daran teilnehmen.
„Risikofaktoren für das metabolische Syndrom reduzieren, den medizinischen Outcome verbessern, eine optimale medizinische Betreuung sicherstellen“ beschreiben die Projektpartner die Ziele des Vertrag zur besonderen Versorgung nach Paragraph 140a des fünften Sozialgesetzbuches.
Zentraler Baustein dafür bildet die telemedizinische Betreuung der Patienten mit einem digitalen Versorgungsprogramm namens „TeLiPro“. Diese Plattform bietet laut dem Unternehmen „digitales Chronic-Disease-Management“. Ursprünglich für die Indikation Diabetes mellitus entwickelt, sei die Plattform mittlerweile auf die Behandlung von multimorbiden Patienten ausgerichtet.
„Ein wesentliches Element von TeLiPro ist das individuelle Gesundheitscoaching. Dabei unterstützt ein Coach die Patienten dabei, einen aktiveren und gesünderen Lebensstil sowie die ärztlichen Therapieempfehlungen im Alltag umzusetzen. Die Adhärenz wird so gestärkt und der medizinische Outcome nachweislich erhöht“, hieß es aus dem DITG.
Die telemedizinische Versorgung im Rahmen des jetzt konzipierten Vertrages erfolgt über sogenannte telemedizinische Zentren (TMZ), die zuvor durch das DITG zertifiziert wurden. Auch Arztpraxen können ein solches TMS werden: Dazu sind laut den Projektpartnern ein Präsenz-Seminar sowie E-Learning-Kurse erforderlich.
Sie können dann die telemedizinische Betreuung und das Coaching für Versicherte der IKK classic in der eigenen Arztpraxis durchführen. Hausärzte und Schwerpunktpraxen ohne TMZ-Zertifizierung können die Versicherten in den Vertrag einschreiben und die medizinische Betreuung ergänzend zum Telemedizin-Coaching übernehmen. In diesem Fall wird das Coaching von Gesundheitscoaches des DITG oder einem kooperierenden TMZ übernommen.
„Durch den Vertrag mit dem DITG bauen wir unser digitales Angebot für unsere Versicherten weiter aus. Wir sind davon überzeugt, dass bestehende strukturierte Behandlungsprogramme sinnvoll um digitale und evidenzbasierte Anwendungen ergänzt werden sollten“, sagte Christian Korbanka, Unternehmensbereichsleiter Gesundheitspartner und -versorgung von der IKK classic.
„Innovative, outcome- und evidenzbasierte Angebote setzen sich im Gesundheitsmarkt durch – zum Wohle der Versicherten. Wir fühlen uns in unserem Konzept bestätigt, digitale Leistungen durch den Arzt erbringen zu lassen“, sagte Bernd Altpeter, Geschäftsführer des DITG. © hil/aerzteblatt.de

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