Ausland
Hunderte Ärzte streiken in Simbabwe
Donnerstag, 28. November 2019
Harare – Hunderte Ärzte haben in Simbabwe gegen niedrige Gehälter und die Entlassung etlicher Mediziner gestreikt. In dem durch eine schwere Wirtschaftskrise geplagten Land im südlichen Afrika streiken die Junior Doctors bereits seit Anfang September. Sie fordern unter anderem höhere Gehälter.
Fast 450 Mediziner sind nach Angaben der Informationsministerin Monica Mutsvangwa wegen des Streiks bislang entlassen worden. Aus Protest gegen die Entlassung der Mediziner und aus Solidarität legten gestern auch erstmals sogenannte Senior Doctors ihre Arbeit nieder.
Der Streik hat teilweise verheerende Folgen für das Gesundheitssystem. „Menschen sterben in Krankenhäusern, weil es keine Ärzte und Krankenschwestern gibt“, sagte Itai Rusike, der Leiter einer Gesundheitsorganisation.
Die Regierung und medizinisches Personal müssten bald eine Lösung finden, forderte er. Eine Krankenschwester in der pädiatrischen Abteilung des Harare Central Hospitals sagte, „wir haben keinen, der sich um die Kinder kümmern kann, deswegen nehmen wir nur die, die schwer krank sind“.
Simbabwe steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise. Lebensmittel sind extrem teuer und Importgüter wie Benzin, Medikamente und selbst Getreide sind schwer zu bekommen. Das Land ächzt zur Zeit auch unter den Folgen einer der schlimmsten Dürren seit Jahren. Mehr als 5,5 Millionen Menschen dürften dort nach UN-Schätzungen zum Jahreswechsel keinen Zugang zu genügend Nahrungsmitteln mehr haben. © dpa/aerzteblatt.de
