Politik
Keine Beanstandungen an Arbeit der Transplantationszentren seit 2016
Donnerstag, 12. Dezember 2019
Berlin – Die für die Prüfung der Transplantationszentren in Deutschland zuständigen Kontrollgremien von Bundesärztekammer, Deutscher Krankenhausgesellschaft und Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) haben bei ihren Prüfungen der Jahre 2016 bis 2018 keine Anhaltspunkte für systematische Richtlinienverstöße oder Manipulationen festgestellt. Das geht aus dem neuen Tätigkeitsbericht der Prüfungs- und Überwachungskommission hervor.
„Damit setzt sich die positive Entwicklung der vergangenen Jahre weiter fort“, sagte dessen Vorsitzender, Oberstaatsanwalt Thomas Schwarz. Prüfgegenstand waren die Programme der Herz-, Lungen-, Leber-, Nieren- und Pankreastransplantationen der Jahre 2016 bis 2018. Die Kommissionen nahmen im vergangenen Jahr 16 Prüfungen vor Ort sowie 14 Prüfungen im schriftlichen Verfahren vor.
Auch die in diesem Berichtszeitraum abgeschlossenen Prüfungen aus den Jahren 2012 bis 2015 von zwei Herz-, zwei Lungen- und drei Lebertransplantationsprogrammen haben laut Kommission gezeigt, dass „weit überwiegend korrekt unter Beachtung der Richtlinienvorgaben“ gearbeitet wurde.
Ausschließlich im Rahmen der Prüfung des Herztransplantationsprogramms der Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim stellten die Kommissionen in diesem Zeitraum systematische Unregelmäßigkeiten fest. Hierüber wurden neben dem ärztlichen Direktor und der Landesärztekammer die zuständigen Behörden informiert.
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„Grundlage für die freiwillige Bereitschaft zur Organspende ist Vertrauen. Und dieses Vertrauen setzt voraus, dass Entnahme und Transplantation von Organen klaren und transparenten Regeln folgen“, sagte dazu der Präsident der Landesärztekammer Hessen, Edgar Pinkowski. Er betonte, Ärzteschaft und Politik bemühten sich derzeit um die lückenlose Aufarbeitung der Geschehnisse.
Die Prüfungskommission und die Überwachungskommission kontrollieren in regelmäßigen Abständen im gesetzlichen Auftrag die Tätigkeiten der Vermittlungsstelle, der Stiftung Eurotransplant und der Koordinierungsstelle, die Deutsche Stiftung Organtransplantation sowie verdachtsunabhängig in der Regel alle drei Jahre die 126 Transplantationsprogramme der 46 Transplantationszentren in Deutschland.
„Ebenso wichtig wie die Prüfungen selbst ist der ständige Dialog der Kommissionen mit den Kliniken. Er trägt zu Verbesserungen der klinikinternen Abläufe, der Dokumentationen und somit auch zur Fehlerprävention bei“, betonte der Vorsitzende der Überwachungskommission, Hans Lippert. © hil/aerzteblatt.de

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