Hochschulen
Neue Studie zu Vorhofflimmern und (zweitem) Schlaganfall
Mittwoch, 18. Dezember 2019
Leipzig – Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert eine neue Studie des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) und der Universitätsmedizin Mainz zu Vorhofflimmern und Schlaganfall. Für die kommenden drei Jahre stehen für die Studie namens „Finding Atrial Fibrillation in Stroke Patients 2“ (Find-AF 2) rund 4,5 Millionen Euro zur Verfügung. Die Wissenschaftler wollen mehr als 5.000 Patienten an 50 Zentren in ganz Deutschland einbeziehen.
Vorhofflimmern gilt als die häufigste Herzrhythmusstörung des Menschen und auch als eine der häufigsten Ursachen für Schlaganfälle, vor allem bei älteren Patienten. „Problematisch ist, dass Vorhofflimmern oft nur kurzfristig und unregelmäßig auftritt und dadurch nicht entdeckt wird“, erläuterte Studienleiter Rolf Wachter von der Klinik und Poliklinik für Kardiologie am UKL.
„Aus einer Vorläuferstudie mit 400 Schlaganfallpatienten wussten wir bereits, dass wir durch eine verlängerte Untersuchung mittels EKG bei etwa jedem Siebenten ein Vorhofflimmern finden können, welches normalerweise nicht entdeckt worden wäre“, ergänzte Klaus Gröschel von der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universitätsmedizin Mainz.
Die Wissenschaftler wollen mit Find-AF2 die Frage klären, ob Schlaganfallpatienten grundsätzlich intensiver auf die Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern untersucht werden sollten. „Uns fehlt aktuell noch der Nachweis, dass die Behandlung von Patienten, bei denen durch diese intensive Suche ein Vorhofflimmern gefunden wird, auch wirklich einen erneuten Schlaganfall verhindert“, sagte Wachter.
Für die Studie sollen 5.200 Patienten mit Schlaganfall an 50 Standorten in Deutschland entweder mit der aktuellen Standarddiagnostik oder mit einem intensivierten und verlängerten Herzrhythmus-Monitoring versorgt werden. Letzteres sieht ein Langzeit-EKG über zehn Tage vor, das jährlich wiederholt wird. Patienten mit sehr hohem Vorhofflimmerrisiko erhalten dieses Monitoring dauerhaft mit einem implantierbaren Ereignisrekorder. © hil/aerzteblatt.de

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