Ausland
Welthungerhilfe: Südsudan braucht langfristigen Frieden
Donnerstag, 2. Januar 2020
Nyamlell – Ohne langfristigen Frieden im Südsudan haben die Menschen in dem Krisenland der Welthungerhilfe zufolge kaum Chancen auf ein Leben unabhängig von humanitärer Hilfe. „Der Bürgerkrieg hat die Menschen in die Abhängigkeit getrieben“, sagte Mathias Mogge, der Generalsekretär der Welthungerhilfe.
Die Lage sei extrem instabil und die Menschen hätten so viel Flucht und Vertreibung erlebt, dass sie „nicht mehr an eine sichere Zukunft“ glaubten. Zudem sei der Staat so abwesend wie in „kaum einem anderen Land“. Die NGOs übernehmen demnach oft Aufgaben des Staates. „Wenn Hilfe kommt, kommt diese von der internationalen Gemeinschaft, nicht vom Staat“, sagte er.
Der Südsudan erlangte 2011 als jüngster Staat der Welt die Unabhängigkeit vom Sudan. Doch nur zwei Jahre später brach ein neuer Konflikt zwischen Präsident Salva Kiir und seinem Ex-Vize Riek Machar aus, der bislang Zehntausende Todesopfer gefordert und ein Drittel der Bevölkerung – rund vier Millionen Menschen – in die Flucht getrieben hat. Die Widersacher unterschrieben 2018 ein Abkommen und verpflichteten sich zur Bildung einer Einheitsregierung, die Frist dafür wurde aber bereits mehrmals verschoben, zuletzt bis Februar.
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Selbst wenn das Abkommen hält, wird es Experten zufolge lange dauern, bis sich der Südsudan von dem Konflikt erholt. „Ich denke, es wird noch zwei bis drei Generationen brauchen, bis die großen Probleme im Land gelöst werden“, sagte Mogge. © dpa/aerzteblatt.de

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