Ausland
US-Regierung verbietet Verkauf aromatisierter E-Zigaretten mit einigen Ausnahmen
Freitag, 3. Januar 2020
Washington – Die US-Regierung verbietet eine Vielzahl aromatisierter E-Zigaretten, verzichtet unter dem Druck der Zigarettenlobby aber auf ein Komplettverbot. Verboten wird ab Februar der Verkauf von Patronen in allen Geschmacksrichtungen außer Tabak und Menthol, wie die zuständige Gesundheitsbehörde FDA gestern mitteilte. Mit einem Tank ausgestattete Verdampfer bleiben in allen Geschmacksrichtungen weiter erlaubt.
Jugendschützer und Gesundheitsverbände kritisierten die neue Regelung. Noch im September hatte die US-Regierung ein Komplettverbot sämtlicher E-Zigaretten mit Aromastoffen angekündigt. Dagegen lief die Branche Sturm und warnte US-Präsident Donald Trump vor einem Verlust von Arbeitsplätzen – und dem Verlust von Wählerstimmen bei der Präsidentschaftswahl in diesem Jahr.
Gesundheitsminister Alex Azar erklärte nun, der Schwerpunkt werde auf besonders bei Jugendlichen beliebte Produkte gelegt: E-Zigaretten mit Patronen – sogenannten Pods – in Geschmacksrichtungen wie Frucht, Minze oder gar Bonbon. Damit solle verhindert werden, dass Jugendliche durch E-Zigaretten eine Nikotinsucht entwickelten. Mit einem Tank ausgestattete E-Zigaretten (Verdampfer) bleiben dagegen in vollem Umfang erlaubt. Sie werden hauptsächlich in Spezialgeschäften für Erwachsene verkauft.
Nie zuvor in der US-Geschichte habe sich der Missbrauch einer Substanz so schnell verbreitet wie der Konsum von E-Zigaretten durch Jugendliche, sagte Gesundheitsminister Azar. Dabei seien es die kartuschenbasierten Systeme, die für Jugendliche besonders attraktiv seien. Tank-Systeme würden dagegen „von den Kids nicht in nennenswertem Umfang genutzt.“
Jugendschützer und Gesundheitsverbände kritisierten die neue Regelung. Diese schaffe „ein riesiges Schlupfloch, dass den derzeitigen Tabakfirmen zugute kommen wird“, sagte Matthew Myers von der Kampagne für tabakfreie Kids.
aerzteblatt.de
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blog.aerzteblatt.de
Die Präsidentin des Amerikanischen Herz-Verbands, Nancy Brown, sprach von einem „großen Sieg für die bei US-Jugendlichen besonders beliebte Marke Juul, für Vape-Shops und den Rest der Zigarettenindustrie über die Interessen dieser Nation.“
E-Zigaretten, bei denen nikotinhaltige Flüssigkeit verdampft wird, haben in den vergangenen Jahren weltweit enorm an Beliebtheit gewonnen. In einer kürzlich veröffentlichten Umfrage gaben 28 Prozent der High-School-Schüler höherer Jahrgänge an, in den vergangenen 30 Tagen E-Zigaretten geraucht zu haben.
Während E-Zigaretten zunächst als weniger gesundheitsschädliche Alternative zu herkömmlichen Zigaretten galten, wachsen bei Behörden die Bedenken. In den USA wurden in den vergangenen Monaten im Zusammenhang mit dem Konsum von E-Zigaretten mehr als 50 Todesfälle registriert. © afp/aerzteblatt.de

E-Zigarette vs Tabak

... unwahr ist:
WAHR ist hingegen:
- bei "Behörden" (z.B. CDC und FDA) SINKEN längst die Bedenken bezüglich "ENDD" (Electronic NICOTINE Delivery Device", sog. E-Zigaretten ieS), da einzig und allein "gepanschte" E-JOINTS vom Schwarzmarkt noch in Frage kommen (1). Was denn sonst?
- die substanzielle ABNAHME NEUER FÄLLE seit September 2019 (2, Grafik zur Inzidenz) wäre auch epidemiologisch nicht ansatzweise mit der E-Zigarette erklärbar, das sich das "Dampfverhalten" nicht derart drastisch verändert hat, schon gar nicht weltweit.
- Die Todesfälle sind somit KEINESFALLS "der E-Zigarette" zuzurechnen, das ist doch nun wirklich keine Frage mehr!
Von daher ist vollkommen unverständlich, weshalb sich die Wut der "Verbraucherschützer" gegen die völlig falsche Sache richtet.
Zur "Jugendgefährdung" wurde nicht nur für die USA bereits darauf hingewiesen (3), dass klare und eindeutige epidemiologische Evidenz dafür besteht, dass GANZ IM GEGENTEIL und auch für Jugendliche INSGESAMT (!) das "Dampfen" NEGATIV mit Rauchen korreliert. Wie REPRÄSENTATIV können also z.B. Kleinststudien sein, mit denen ständig ein "Gateway-Effekt" belegt werden soll?
Immerhin ist nichtsdestotrotz in der Sache positiv festzustellen, dass sich die Maßnahmen nunmehr und im Ergebnis hauptsächlich gegen die Tabakindustrie richten, und sich anscheinend größere Folgen für die "kleinen unabhängigen Händler" und im wohlverstandenen Interesse der "Dampfer" hoffentlich in Grenzen halten (4).
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Der Unterzeichner stellt ausdrücklich klar, dass a) kein Interessenkonflikt besteht, und b) auch für ihn der Schutz menschlichen Lebens unverhandelbar ist.
MfkG Dr. A. Schnitzler, FAfIM, Lüneburg
(1) https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/108412/E-Zigaretten-Studie-bestaetigt-Vitamin-E-als-Verursacher-von-EVALI
(2) https://www.cdc.gov/tobacco/basic_information/e-cigarettes/severe-lung-disease.html
(3) https://tobaccoanalysis.blogspot.com/2019/09/e-cigarettes-are-gateway-to-smoking-so.html
(4) https://tobaccoanalysis.blogspot.com/2020/01/vape-shops-saved-for-now-dodged-one.html

Was Alex Azar
“By prioritizing enforcement against the products that are most widely used by children, our action today seeks to strike the right public health balance by maintaining e-cigarettes as a potential off-ramp for adults using combustible tobacco while ensuring these products don’t provide an on-ramp to nicotine addiction for our youth.[...]"
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Zitier: "... im Zusammenhang mit dem Konsum von E-Zigaretten mehr als 50 Todesfälle registriert. "
bleibt trotz fortwährender Wiederholung immer noch so falsch, wie zu Beginn der Krise. Eine E-Zigarette kann ich im Vape-Shop oder an der Tanke offiziell kaufen. Davon ist bisher NIEMAND erkrankt oder gar gestorben!
Vielmehr richtig ist - und das hat CDC nach langem Zieren schließlich uneingeschränkt eingeräumt - dass die Nutzer von illegalen, gefälschten Plagiaten von der Straße (Schwarzmarkt) die hochpotentes THC enthielten UND gestreckt waren, in die Notaufnahmen eingeliefert wurden.
(1) https://www.fda.gov/news-events/press-announcements/fda-finalizes-enforcement-policy-unauthorized-flavored-cartridge-based-e-cigarettes-appeal-children

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