Politik
Drogenbeauftragte will Drug-Checking von Partydrogen auch in Deutschland
Freitag, 10. Januar 2020
Düsseldorf – Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig (CSU), hat sich für eine als Drug-Checking bekannte Analyse von Partydrogen auch in Deutschland ausgesprochen. „Damit können Konsumenten erreicht werden, die von der klassischen Suchtberatung nicht angesprochen werden“, sagte Ludwig heute der Rheinischen Post.
Sie habe sich mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) darauf verständigt, Drug-Checking in Verbindung mit intensiver Beratung in diesem Jahr näher anzuschauen. „Wir sind uns einig, mit Experten darüber zu sprechen, ob es ein Modell gibt, das in Deutschland funktionieren könnte.“ Derzeit sei dieses Angebot hierzulande eher verpönt, weil es mit einem Freifahrtschein für den Konsum problematischer Drogen gleichgesetzt werde.
Beeindruckt gezeigt hatte sich die Drogenbeauftragte zuletzt von einem im österreichischen Innsbruck erprobten Projekt. „Dort steigen sie auf diese Weise in einen intensiven Dialog mit den Konsumenten ein und haben einen sehr genauen Überblick darüber, was aktuell auf dem Markt unterwegs ist, wo die Gefahren durch Beimengungen lauern“, sagte die CSU-Politikerin.
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In Berlin gibt es bereits seit längerer Zeit laufende Vorbereitungen für ein entsprechendes Projekt mit Drug-Checking. Allerdings verzögerte sich hier der Starttermin für die Tests von Partydrogen.
Unterstützung erhielt Ludwig heute von den Grünen. „Drugchecking kann Leben retten. Es ist ein Fortschritt, dass diese Erkenntnis inzwischen auch bei der CDU angekommen ist“, sagte die Grünen-Sprecherin für Drogenpolitik Kirsten Kappert-Gonther.
Sie regte an, dass das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Drug-Checking-Projekte grundsätzlich genehmigen sollte. „Wenn sich Länder, Kommunen und Initiativen auf den Weg machen, um Konsumierende besser zu schützen, darf das Gesundheitsministerium nicht mit einer Blockadehaltung auftreten“, sagte sie. Kappert-Gonther rief auch dazu auf, dasss schadensminimierende Ansätze wie das Drug-Checking besser gefördert werden. © afp/may/aerzteblatt.de

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